Weil am Rhein Eltern werden zur Kasse gebeten

Beatrice Ehrlich
Wenn die Kinder eingeschult werden, hier an der Leopoldschule in Weil am Rhein, stellt sich für viele Eltern auch die Frage der Betreuung. Foto: Beatrice Ehrlich

Für die stark nachgefragte Nachmittagsbetreuung in den Weiler Grundschulen fallen künftig höhere Entgelte an. Grund sind steigende Kosten, vor allem beim Personal.

Die städtischen Betreuungsangebote an den Weiler Grundschulen werden seit Jahren von immer mehr Eltern in Anspruch genommen, heißt es in der Beschlussvorlage die vom Gemeinderat einstimmig angenommen wurde. Erstellt hat sie von Norbert Nußbaumer, Sachgebietsleiter für Schulen und Sport im Hauptamt.

Eines der Angebote ist die „Verlässlichen Grundschule“, das heißt die Betreuung in den Randstunden am Vormittag und bis 14 Uhr, in denen kein Unterricht stattfindet. Täglich nehmen rund 500 Kinder an sechs Schulstandorten an diesem Angebot teil. Der Pauschalbetrag pro Monat dafür wird von bisher 35 auf 40 Euro angehoben. Der Preis der Punktekarte für 20 Tage Einzeltagnutzung steigt von 70 auf 80 Euro.

In den Randstunden werden rund 500 Weiler Grundschulkinder betreut

Nicht betroffen von dieser Erhöhung sind die rund 80 Inhaber eines Familienpasses für sozial schwache und kinderreiche Familien. Die ihnen gewährten Nachlässe werden um die entsprechende Summe erhöht.

Hinzu kommt das seit dem Schuljahr 2022/23 in städtischer Regie organisierte, tägliche Angebot einer „Flexiblen Nachmittagsbetreuung“ von 14 bis 17 Uhr, das von den Eltern der Grundschulkinder tageweise gebucht werden kann. Die Nachfrage ist hoch. Jeweils rund 60 Kinder nehmen an der Leopoldschule sowie an der Hans-Thoma-Schule in Haltingen daran teil. Bei ersten Prognosen im Jahr 2022 sei man von der Hälfte der Kinder ausgegangen, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die „Flexible Nachmittagsbetreuung“ wird teurer

Für die Teilnahme an der Nachmittagsbetreuung müssen Eltern künftig von 46 statt 40 Euro im Monat für einen Nachmittag (plus 15 Prozent) bis hin zu 165 statt bisher 145 Euro (plus 13,8, Prozent) für fünf Nachmittage in der Woche aufbringen. Auch hier wird Familienpassinhabern ein entsprechender Nachlass gewährt, sie bezahlen aber trotzdem auch etwas mehr.

Höhere Kosten trotz höherer Zuschüsse

Als Grund für die Erhöhung nennt die Stadtverwaltung die höheren Kosten beim Personal durch Tarifsteigerungen in Höhe von rund 13,8 Prozent zum ersten März dieses Jahres. Sie haben dazu geführt, dass die Entgelte für die „Verlässliche Grundschule“ nicht mehr, wie ursprünglich beschlossen, kostendeckend sind. Auch bei der Erhöhung des Entgelts für die „Flexible Nachmittagsbetreuung“ seien Lohnsteigerungen des Personals in Höhe von etwa 14 Prozent die Ursache, heißt es. Hier sei es zuletzt sogar gelungen, den bisherigen Kostendeckungsgrad von 70,5 Prozent durch gute Auslastung der Gruppen und eine Erhöhung der Landeszuschüsse auf 88, Prozent anzuheben.

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