Über eine Kamera auf dem Helm, die das Verkehrsgeschehen erfasst, hat er kurz nachgedacht. Doch: „Ich will hier nicht den Hilfssheriff spielen.“ Vielmehr plädiert er dafür, dass es keine Radwegebenutzungspflicht gibt. Denn: „In der Stadt wird der Radweg nicht als Verkehrsraum wahrgenommen und es ist so gefährlicher für die Radfahrer. Man ist dann nicht präsent.“ Zum eigenen Schutz und zur besseren Sichtbarkeit trägt Roséfort nicht nur einen Fahrradhelm, sondern auch einen Leuchtgurt und reflektierende Kleidung.
Routine statt tägliche Überwindung
Missionieren will der leidenschaftliche Radfahrer andere Kollegen oder Bürger nicht. „Es ist mein Ding“, freut er sich über die tägliche Bewegungseinheit und darüber, an der frischen Luft zu sein. Dass diese immer mal wieder mit Regen versetzt und auch kalt ist, stört ihn nicht. „Ich empfinde frische Luft als positiv.“ Nur bei zu viel Glätte und Schnee muss dann höchstens an fünf Tagen im Jahr das Auto genommen werden. Zwar hat der Amtsleiter es auch schon mit Spikes am Rad probiert, „doch das ist eine Bestrafung“. An den übrigen Tagen im Jahr müsse er sich aufgrund der Routine gar nicht erst zusammenreißen und den „inneren Schweinehund“ überwinden. „Man tut es einfach.“ Selbst ein platter Reifen hält ihn nicht auf. „Den repariere ich natürlich selbst.“
Warum nicht mehr Pendler auf dem Rad unterwegs sind, kann sich Roséfort nicht erklären. „Vielleicht ist die Not noch nicht groß genug“, blickt er hingegen gelassen auf Parksuchverkehr oder Staus bei der Fahrt durch Haltingen.