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Weil am Rhein Engagiert, humorvoll und feinsinnig

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Eberhard Petri, „Stadtchronischt“ und Schreinermeister, feiert heute seinen 90. Geburtstag. Foto: sc

Jubilar: „Stadtchronischt“ und Schreinermeister Eberhard Petri wird heute 90 Jahre alt

Als tüchtiger Schreinermeister und feinsinniger „Stadtchronischt“ an den Zunftabenden ist Eberhard Petri, der heute seinen 90. Geburtstag feiert, in der Stadt bekannt.

Weil am Rhein (sc). 21 Jahre lang machte er sich als Obermeister der Schreinerinnung und 15 Jahre lang als Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Lörrach einen Namen. Als Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Freiburg und einige Jahre als Vorstandsmitglied der Handwerkskammer war er aktiv. Im Verwaltungsausschuss des Arbeitsamts Lörrach brachte sich Petri ein und weitere 20 Jahre war er Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse Markgräflerland.

Vorstandsmitglied der Innungskrankenkasse Lörrach, Mitglied der Vertreterversammlung beim Landesverband Baden Württemberg – die Liste der Ehrenämter ist lang. Mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik wurde der verdiente Jubilar beim städtischen Neujahresempfang 1990 für seinen Einsatz geehrt.

Aber auch in den Vereinen wie der Stadtmusik und dem TV Weil war Petri Mitglied. Hier ist der Jubilar zum Ehrenmitglied ernannt worden. 50 Jahre lang hat Eberhard Petri, der Gründungsmitglied der Narrenzunft Wiler Zipfel ist, auf der Bühne gestanden. In vielen Sketchen war er zu sehen, in seiner Paraderolle als „Stadtchronischt“ ist er unvergessen. Feinsinnig, weitblickend und gut verpackt in spöttischen Humor trug er seine Reime vor und begeisterte das Publikum stets aufs Neue.

2008 wurde er zum Ehrenzunftmeister ernannt, zuvor war er 16 Jahre lang stellvertretender Oberzunftmeister. Vor 15 Jahren hat sich der Zunftspieler von der Bühne zurückgezogen. „Alles hat seine Zeit“, sagt er. Es sei bei den Narren eine wunderschöne Zeit gewesen.

Von Dessau über Magdeburg nach Weil am Rhein

Dabei ist Eberhard Petri gar kein Markgräfler. 1952 kam der in Leopoldshall (Sachsen-Anhalt) geborene Jubilar nach Weil am Rhein. Sein Alemannisch ist dennoch perfekt. Nach dem Besuch der Schule und Oberschule in Dessau absolvierte er eine Tischlerlehre in Bregenstedt bei Magdeburg. Eigentlich wäre er lieber Elektriker geworden, doch Lehrstellen waren rar und, bis heute habe er seine Entscheidung nicht bereut.

Dass gleich zu Beginn der Lehre ein tragischer Unfall geschah, der eine schwerwiegende Handverletzung mit sich brachte, hinderte ihn nicht, die Lehre weiterzumachen. 1949 fand die Gesellenprüfung statt, es folgte die heimliche Ausreise aus der damaligen DDR, Tätigkeiten in verschiedenen Tischlereien und schließlich führte ihn sein Weg nach Weil am Rhein.

1956 machte der Jubilar seine Meisterprüfung, ging anschließend nach Basel und 1962 gründete er seine eigene Schreinerei in Weil am Rhein.

Ein Jahr zuvor hatte der Jubilar seine Frau Heidi Joos geheiratet. Zwei Kinder bekam das Paar. Nach dem allzu frühen Tod seiner Frau beschloss Eberhard Petri zu den Jedermännern im TV Weil zu gehen. Dort lernte er seine zweite Frau Rosemarie kennen. Zwischenzeitlich ist das Ehepaar 21 Jahre verheiratet und beide genießen das Leben. Schöne Reisen nach Tunesien, in die Toskana, das Allgäu oder an die Nordsee wurden gemacht. „Und, denken Sie mal, mit 60 Jahren habe ich das Langlaufen gelernt“, berichtet der Jubilar begeistert.

Das Singen im Katholischen Kirchenchor gehörte viele Jahre ebenfalls zu den gemeinsamen Hobby des Paars. Gefeiert wird im Kreise seiner Familie. Nach seinem Geburtstagswunsch gefragt sagt der Jubilar: „ Noch lange Zeit gesund bleiben und meine wunderbare Ehe mit meiner Frau Rosemarie genießen.“ Mehr wolle er nicht.

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