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Weil am Rhein Erleichterung, aber auch Sorge

Adrian Steineck
Seit dieser Woche darf wieder im Freien trainiert werden. Abstand und kleine Gruppen sind aber weiter das Gebot der Stunde. Foto: sba/Robert Michael

Lockerungen: Sportvereine trainieren größtenteils wieder / Abstand und kleine Gruppen sind notwendig

Weil am Rhein - Im Zuge der von Bund und Ländern beschlossenen Öffnungsschritte erlaubt die Corona-Verordnung seit dieser Woche wieder Sport im Freien, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz dies zulässt. Was dies für die Weiler Sportvereine bedeutet und wie sie auf die Lockerungen reagieren, das hat unsere Zeitung bei einer Umfrage herausgefunden.

Auf Training in Fünfergruppen setzt man beim TV Weil, wie Karlfrieder „Charly“ Locher, der Verantwortliche für die Sportorganisation, sagt. „Wir bieten in Abstimmung mit der Stadt Weil wieder Training im Nonnenholzstadion an, wobei sich maximal 40 Personen gleichzeitig im Stadion aufhalten“, schildert er das Vorgehen beim Turnverein.

Erleichterung ist spürbar

Die Basketballabteilung, die Sportabzeichengruppe und die Leichtathleten haben sich am Mittwoch zum ersten Mal seit dem Beginn der zweiten Zwangspause im Herbst wieder zum Trainieren getroffen. „Im Außenbereich geht das zwar wieder, aber natürlich kann man trotzdem unter Corona-Bedingungen nicht machen, was man will“, legt Locher dar.

Basketball etwa sei von seiner Natur her ein Hallensport, wird aber derzeit ebenfalls unter freiem Himmel gespielt. Aber trotz Einschränkungen ist die Erleichterung bei allen Beteiligten deutlich zu spüren. „Unsere Mitglieder haben darauf gewartet“, sagt Locher. Bei den Kindern sei man bisher noch vorsichtiger und warte die weitere Entwicklung der Corona-Situation ab. Freude herrscht im Verein darüber, dass es rege Trainingsbeteiligung gibt. „Wir wollen natürlich die Leute nicht verlieren“, sagt Locher und ergänzt: „Momentan sieht es in dieser Hinsicht ganz gut aus.“

Beim Eisenbahner Sportverein (ESV), der sich das Stadion mit dem TV teilt, setzt man laut dem Vorsitzenden Maik Hoffmann auf „ganz normales Kinder- und Jugendtraining“. Es war schon vor der Corona-Pandemie so, dass man selten zusammen mit den Sportlern vom TV trainiert habe, so dass die Terminabsprache bei der Stadionnutzung nichts Neues für die beiden Vereine ist.

Jüngere und ältere Kinder trainieren im Stadion derzeit getrennt. „Das ist kein Problem, da wir glücklicherweise genügend Trainer und Jugendleiter haben“, sagt Hoffmann. Die Kinder würden sich freuen, dass sie wieder Sport treiben können. Auch die Leichtathleten des ESV trainieren seit dieser Woche wieder im Freien.

Im Bereich Handball findet derzeit noch kein Training statt, da man hier auf die Öffnung der Sporthallen warten will. Wann es aber soweit sein könnte, darüber will der ESV-Vorsitzende nicht spekulieren. „Ich will hierzu keine Hoffnung äußern, sondern es gilt einfach für uns, abzuwarten“, verweist er auf die wieder steigenden Infektionszahlen.

Manche warten noch ab

Diese Woche noch abwarten will man beim Bosporus FC Friedlingen (BFCF). „Wir stimmen unser Hygienekonzept gerade mit der Stadt Weil ab“, sagt der Vorsitzende Teberdar Yildirim. Aus Gründen der Vorsicht und Rücksicht den Kindern gegenüber aber habe man beschlossen, noch kein Training anzubieten. „Es geht ja leider auch wieder nach oben“, sagt Yildirim mit Blick auf die derzeitigen Infektionszahlen. Aber man behalte die Entwicklung im Blick und wolle bald wieder das Training aufnehmen.

Ebenfalls abwartend verhält man sich beim TV Haltingen. „Es ist schade für unsere Kinder, und wir würden alle gerne wieder loslegen“, sagt der Vorsitzende Peter Reinacher. Aber die derzeitigen Regelungen erlaubten dies nicht. „Wir haben dafür zu wenig Platz.“ Auch die anderen Abteilungen wie etwa die Aerobic-Damen würden sich danach sehnen, endlich wieder mit dem Präsenz-Training loszulegen. „Wir beobachten die Corona-Situation natürlich weiter, aber wann wir wieder loslegen, können wir derzeit nicht sagen“, legt Reinacher dar.

Beim SV Weil hat das Jugendtraining diese Woche wieder begonnen, aber nicht für alle Altersgruppen. „Die E-Jugend, also die Acht- bis Zehnjährigen, und die D-Jugend mit den Elf- bis 13-Jährigen trainieren ab sofort einmal in der Woche“, sagt Jugendleiter Axel Kientz. Ab nächster Woche sollen die jungen Sportler aus den Gruppen E4 und E5 trainieren dürfen. „Bei den älteren Sportlern der C- bis A-Jugend wollen wir auf maximal acht Zweier-Gruppen setzen“, schildert Kientz das geplante weitere Vorgehen. „Wir sind da sehr vorsichtig, und uns ist das Privileg bewusst, dass wir überhaupt wieder Training anbieten können“, sagt der Jugendleiter.

Online ist es nicht dasselbe

Vorerst geschlossen bleibt die Fußballschule des SV Weil im Nonnenholz, diese werde frühestens am 22. März wieder öffnen, sagt Kientz. Er hat auch die Erfahrung gemacht, dass bei den Kindern und Jugendlichen gerade nach der Zwangspause das Soziale wichtiger ist als das Sportliche: „Sie freuen sich einfach, ihre Sportkameraden wiederzusehen.“ Zwar habe man während des Lockdowns Online-Training angeboten, „aber das ist einfach nicht das Gleiche.“

Das Hygienekonzept des Vereins ist auf die aktuellen Gegebenheiten angepasst worden, und die Eltern haben laut Kientz auch keine Bedenken, ihr Kind zum Sportverein zu bringen. „Im Grunde genommen hätten wir gleich wieder voll mit der Jugend trainieren können, aber das wollten wir aus Gründen der Vorsicht bewusst nicht“, sagt der Jugendleiter des SV Weil.

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