Aufarbeitung von Märkt
Den „weißen Fleck“ Märkt will Ernst Giesel jetzt aufarbeiten. Dazu nutzt er eben diese Word-Datei, in der sich Namen der Einwohner von Märkt von Beginn der überlieferten Aufzeichnungen bis teilweise ins Jahr 2021 befinden. Anstoß für ihn war wiederum seine Familiengeschichte, so vermutet Ernst Giesel, das Vorfahren mütterlicherseits aus Märkt stammen. Von den Personen, die nach 1910 verstorben sind oder noch leben, müsse er sich gemäß der europäischen Datenschutzverordnung eine Einverständniserklärung organisieren.
In Märkt selbst stößt sein Vorhaben im Ortschaftsrat auf Zuspruch. Ernst Giesel hofft, dass vielleicht eine Art Interessensgemeinschaft, die die Einholung der Einverständniserklärung, den Druck und schlussendlich die Verbreitung unterstützt. Für das Werk hat Giesel zwei bis drei Jahre veranschlagt.
Arbeitskreis Stolpersteine
Nebenbei ist Ernst Giesel ist Mitglied des Arbeitskreises Stolpersteine Efringen-Kirchen, denn er ist der Überzeugung, die Namen der Betroffenen dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Auf welche Widerstände die Gruppe heute noch stößt, zeigt sich an dem Beschluss des Gemeinderates. Die Eigentümer der Häuser in denen früher Juden gewohnt haben, müssen der Verlegung schriftlich zustimmen, wenn vor ihrem Haus ein Stolperstein verlegt werden soll. Efringen-Kirchen sei die einzige Gemeinde in der Bundesrepublik bei der eine solche Einverständniserklärung notwendig sei, sagte Giesel. Normalerweise würden mündliche Absprachen genügen.
Der Arbeitskreis thematisiert dies auch auf der Homepage unter https://www.stolpersteine-efringen-kirchen.de/uber-uns/.