Weil am Rhein (jas). Nach einem mediterranen Winter ohne Eistagen und mit wenigen Frosttagen grünt und blüht es nicht nur in der Natur deutlich früher als sonst, sondern auch in den Rabatten und auf den Plätzen der Stadt. Überaus frühzeitig mussten bereits tausende von Frühjahrsblühern die Gewächshäuser der Stadtgärtnerei verlassen, „damit sie in der Stadt blühen und nicht nur bei uns“ , sagt deren Leiter Stefan Schmieder. Unermüdlich waren in den vergangenen Tagen die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei in der Innenstadt unterwegs und setzten kistenweise Stiefmütterchen, Mohn und Vergissmeinnicht in die Rabatten. Der gesamte Frühjahrsflor ist bereits ausgepflanzt, „so früh wie noch nie“, sagt Schmieder. Gut zwei Wochen sei die Vegetation einem Durchschnittsjahr voraus, „bestimmt vier Wochen gegenüber dem dunklen und nasskalten Frühjahr 2013“, ergänzt er. Der milde Winter hat das Wachstum in den Gewächshäusern trotz Belüftung und Schattierung besonders beschleunigt. „Den Pflanzen wurde es nun zu eng, sie mussten jetzt raus“, erläutert er. Der Goldlack hat sogar schon im Januar geblüht, jetzt steht er in voller Pracht – unter anderem in der Turmstraße. Für das reichliche Grünen und Blühen sorgt die Stadtgärtnerei das gesamte Jahr über. So kommen im Herbst Tulpen- und Narzissenzwiebeln in die Beete - 2000 neue waren es im Vorjahr. Mit 10 000 weiteren blühenden Pflanzen sorgen sie in der 20er-Zone, im Rheinpark, am Berliner Platz und in der Turmstraße für ein abwechslungsreiches Farbenspiel. Diesen Wechselflor ergänzen tausende Stauden entlang von Straßen und auf Plätzen, die zurückgeschnitten und gepflegt sein wollen. In Friedlingen entstanden im Zuge der Neugestaltung der Hauptstraße fünf neue Beete in Parkbuchten, die nur mit Stauden bepflanzt sind. Hinzu kommen über die Stadt verteilt über 100 Kübelpflanzen, unter anderem mit mediterranen Arten wie Palmen, Gewürzrinde oder Blauem Enzian, die trotz des milden Wetters noch im Winterquartier bleiben. Vieles wird von den 13 Mitarbeiten in der Stadtgärtnerei beim Dreiländergarten selbst aus Samen gezogen oder durch Stecklinge oder Pflanzenteilung vermehrt. Anderes wird als Jungpflanze gekauft und darf in den Gewächshäusern Kraft tanken, bevor es ausgepflanzt wird. Dabei probiert das Team auch gerne Neues aus. Im Stadtbild erscheinen die Neuerungen aber erst, wenn sie sich in der Gärtnerei bewährt haben. Neben der Optik spielen ein angemessener Pflegaufwand und die Resistenz gegen Krankheiten und Schädlingen eine wichtige Rolle. Deshalb sind wegen des Buchsbaumzünzlers auch die meisten Buchsbaumkübel verschwuden. „Schädlingsbekämpfung im Stadtgebiet ist tabu“, sagt Schmieder.