Spielmannszug – Michael Schiessel: Bereits bei der Sitzung mit der IG Straßenfasnacht im vergangenen Oktober war klar, dass die Fasnacht nicht stattfinden kann. Uns als Spielmannszug trifft die aktuelle Situation gleich mehrfach. Wir können nicht proben. Die Teilnahme am Bundeswertungsspiel 2020 wurde abgesagt, 2021 sieht es nicht anders aus. Eventuell im September dieses Jahres wird diese Veranstaltung stattfinden. Aber, wer weiß? Die ganzen Einnahmequellen für die Kasse des Spielmannszugs sind versiegt. Ob Narrenbaumsetzen, Narrefescht, Schnitzelbanksingen, Buurefasnacht, ja sogar der Weihnachtsmarkt, alles fiel aus.
Ich hoffe sehr, dass 2022 eine Besserung eintritt. So langsam entsteht das Gefühl, dass einem die Decke auf den Kopf fällt. Wir versuchen dennoch, positiv zu denken. So habe ich in meinem Garten den Weihnachtsbaum zum Narrenbaum umfunktioniert. An Hemdglunggi werden wir vom Spielmannszug eine Videokonferenz schalten. Dabei feiert jeder im Nachthemd daheim, und über den Bildschirm sind wir verbunden. Vielleicht wagt sich ja jemand am Sonntag des Buurefasnachtsumzugs im Narrenkleid zum Spazierengehen auf die Hauptstraße, das wäre zumindest etwas Fasnacht in Weil am Rhein.
Wiler Rätschgosche – Birgit Hinze-Rauchfuss: Nach der IG-Sitzung im Oktober war klar, die Auflagen sind nicht zu erfüllen, die Entwicklung ist nicht abzusehen. Schweren Herzens haben wir beschlossen, das Frauenrächt am Aschermittwoch ausfallen zu lassen. Die Musik, das gemeinsame Singen und vor allem die Lüftung im Gewölbekeller des Alten Rathauses, das alles macht derzeit so ein Fest unmöglich. Natürlich fehlt uns das, in diesem Jahr hätten wir „50 Jahre Wiler Rätschgosche“ feiern können. Wir werden das Frauenrächt virtuell feiern, dabei ist jede für sich daheim. Im Sommer gab es, wir sind ja nur zehn Aktive, ein Grillfest und im Herbst einen Sauserbummel. Das war es dann auch schon. Ich werde mit meinem Sohn Konfetti basteln und die Wohnung dekorieren. Mein Häs habe ich an Stephan Ritter verliehen, der es am Rosenmontag bei der „Mehlsuppe to go“ ausstellt. Pläne für das nächste Jahr haben wir nicht. Wir hoffen alle, dass es dann wieder ein Frauenrächt geben wird und wir wieder an Umzügen teilnehmen können.