^ Weil am Rhein: „Es war mein Ziel, Kämmerer zu werden“ - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein „Es war mein Ziel, Kämmerer zu werden“

Beatrice Ehrlich
vor dem neuen Rathausanbau. Foto: Mirko Bähr

Die Stadt Weil am Rhein trägt an vielen Stellen seine Handschrift: Am Freitag wird der Erste Bürgermeister Rudolf Koger offiziell verabschiedet.

Am Freitagabend wird Weils Erster Bürgermeister Rudolf Koger im Rathaus offiziell verabschiedet. Grund für uns, ihn jetzt schon mal zu fragen, wie’s war – und wie es weitergeht.

Noch gehen Sie ja nicht - aber die offizielle Verabschiedung steht an. Deshalb an dieser Stelle schon die Frage: Wo wird man Sie künftig antreffen, wenn nicht mehr in Ihrem Büro im Rathaus?

Zum einen wird man mich mit meiner Frau beim Wandern im Schwarzwald antreffen. Wir haben dort eine Ferienwohnung. Ein weiterer Plan von mir ist, meine Fremdsprachen aufzupolieren: Englisch einerseits, aber auch Französisch. Da werde ich wohl ganz von vorne beginnen müssen. Außerdem fahre ich gern Rad und spiele aktiv Tischtennis im Verein, in der zweiten Herrenmannschaft beim ESV Weil am Rhein.

Mit welchen Gefühlen verlassen sie die Weiler Stadtverwaltung?

Mit einem sehr guten Gefühl, weil ich glaube, viel auf den Weg gebracht zu haben, worauf mein Nachfolger aufbauen kann.

Sie sind in Haltingen aufgewachsen. Hätten Sie damals gedacht, dass Sie es in Ihrer Heimatstadt einmal so weit bringen würden, oder hatten Sie als junger Mann ganz andere Wünsche und Ziele?

Ich hatte damals gewiss nicht gedacht, dass ich Bürgermeister geschweige denn Erster Bürgermeister werde. Dass ich in die Kommunalverwaltung gehen wollte, das war mir allerdings schon immer klar. Nach dem Studium war es mein Ziel, Kämmerer zu werden. Das habe ich erreicht.

„Dreizack“, Kasse, Tramverlängerung – mit welchem Projekt in Weil am Rhein verbinden Sie die besten Erinnerungen?

Die Tram und den „Dreizack“, dessen Bau am Bahnhof unter laufendem Bahnbetrieb stattfand, habe ich immer als ein Projekt betrachtet. Ich hatte die Projektleitung. Das war das Highlight! Ich habe während dieser Zeit spannende Begegnungen machen dürfen und viele grenzüberschreitende Kontakte geknüpft. Wenn man weiter denkt, war mir auch der Ausbau des Nahwärmenetzes bis hierhin sehr wichtig, mit allem, was dazugehört.

Und welches Projekt hat Sie die meisten schlaflosen Nächte gekostet?

Sie werden es nicht glauben, ich habe immer gut geschlafen. Das ist eine besondere Eigenschaft von mir, die auch meine Frau zu schätzen wusste: Ich konnte am Abend immer gut abschalten.

Was konnten Sie nicht so vollenden, wie Sie es gern getan hätten?

Man beendet seine Tätigkeit und es gibt immer Projekte, die noch lange nicht abgeschlossen sind. Eine Stadt wie Weil am Rhein wird nie fertig! Das gibt man dann weiter an seine Nachfolger.

In Ihrem Amt ist jeder Tag – so stellt man sich das vor – straff durchgetaktet. Auf welche kommenden Freiheiten freuen Sie sich?

Ich freue mich darauf, meinen Tag selbst gestalten zu können und nicht mehr fremdbestimmt zu sein.

Haben Sie vor, noch einmal etwas komplett Neues anzufangen, und wenn ja, was?

Nein.

Was legen Sie Ihrem Nachfolger ans Herz?

Meine Nachfolger sind selbst so tief drin in der jeweiligen Materie, dass ich ihnen das guten Gewissens übergeben kann. Da möchte ich mich nicht einmischen.

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