Weil am Rhein Es wird mehr Strom gezapft

Alisa Eßlinger
Bitte „volltanken“: Bei der Stromtanksäule an der Schillerstraße kann das eigene E-Fahrzeug aufgeladen werden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, das E-Auto von Energiedienst via Carsharing auszuleihen. Foto: Alisa Eßlinger

E-Mobilität: Energiedienst plant flächendeckenden Ausbau mit Ladesäulen / Fünf Möglichkeiten in Weil

Weil am Rhein - Damit die E-Mobilität an Beliebtheit gewinnt, muss es auch ausreichend Ladestationen geben, weiß Energiedienst-Sprecher Alexander Lennemann. Das Unternehmen hat Weil am Rhein bereits mit fünf E-Ladesäulen versorgt. Doch dabei soll es nicht bleiben, denn Energiedienst hat sich eine flächendeckende Tanksäulen-Versorgung zum Ziel gesetzt.

In den vergangenen Monaten wurde mehr Strom an den Ladesäulen gezapft, hat Energiedienst festgestellt. „Wir gehen davon aus, dass dieser Trend noch weiter zunehmen wird. Daher sind wir ständig auf der Suche und in Abklärung für weitere Standorte, um unser öffentliches Stromtankstellennetz auszubauen“, wie Lennemann betont.

Alte Ladestation aufwerten

In Weil gibt es die erwähnten fünf Ladesäulen. Zwei davon stehen am Vitra Design Museum, eine am Laguna Badeland, eine unter der Grenzbrücke in Friedlingen und eine an der Schillerstraße bei der Volksbank. An der Königsbergerstraße befindet sich sogar eine sechste. Allerdings gehört diese Ladesäule der ersten Generation an und ist von der Leistung her veraltet. Damit diese aber in Zukunft auch zur Verfügung steht, plant Energiedienst, diese mit einer stärkeren Leistung zu versehen. „Es ist angedacht, dies in Verbindung mit der geplanten Sanierung der Trafostation umzusetzen“, informiert der ED-Sprecher.

E-Mobilität stelle für die Klimawende einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag dar, findet Lennemann. Um mehr Menschen zur Dekarbonisierung zu führen, brauche es aber einen weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur. „Zumindest würde eine ,sichtbare’ Versorgung zu einer erstmaligen Kaufentscheidung beitragen.“

Sinnvolle Standorte wählen

Energiedienst geht davon aus, dass künftig die meisten zu Hause oder beim Arbeitsplatz ihr Fahrzeug aufladen werden. Gleichzeitig müssten auch Schnelllademöglichkeiten wie Hypercharger an Supermärkten geschaffen werden.

Für die Errichtung einer E-Tankstelle wird ein Standort mit ausreichender elektrischer Energie benötigt. Ideal wäre es, wenn bereits ein Stromkabel dort vorhanden ist. Außerdem muss der Ort sinnvoll gelegen sein, sodass dieser von den Kunden gut zu erreichen ist, wie zum Beispiel Hypercharger an Autobahnraststätten oder auch Stromtankstellen in Wohnquartieren, in der Innenstadt oder an Park & Ride-Plätzen.

Förderung ist möglich

Jedoch stelle sich die Suche nach einem geeigneten Standort schwieriger dar als gedacht: „Sehr viele mögliche Standorte haben sich leider als nicht wirtschaftlich erwiesen oder waren wegen der nicht vorhandenen, aber notwendigen Infrastruktur nicht realisierbar“, erklärt Lennemann.

Die Kosten bei einer öffentlichen Stromtankstelle können je nach Gegebenheit des Standorts zwischen 10 000 Euro und einem sechsstelligen Betrag liegen, beispielsweise bei Ladeparks. Die Preiskomponenten bestehen aus Ladeeinrichtung (Wallboxen, Stromtankstellen sowie Super- und Hypercharger), Netzanschluss und Installation mit Betrieb. Aber für die unterschiedlichen Anwendungen gibt es abhängig vom Zweck auch eine Unterstützung durch Förderprogramme von Bund und Land. Teilweise kann man mit einer Förderung von bis zu 40 Prozent rechnen, weiß Lennemann: „Die Höhe der Förderung ist aber gedeckelt.“

Die kostengünstigste Variante sind die Wallboxen für zu Hause. „Wir merken eine deutlich höhere Nachfrage als noch im ersten Halbjahr 2020. Das bestätigen auch unsere Lieferanten.“ Allerdings seien dadurch auch die Lieferzeiten angestiegen, merkt der Sprecher an.

Carsharing mit E-Antrieb

Um E-Fahrzeuge zu testen oder auch einfach CO2-arm zu fahren, bietet Energiedienst Carsharing unter dem Titel „my-e-car“ an. Im Landkreis Lörrach gibt es insgesamt 18 Fahrzeuge, eines davon steht in Weil am Rhein. Genutzt werde das Carsharing-Angebot genauso wie andere vergleichbare Anbieter. „Aktuell sind wir wie andere auch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen.“ Doch das Unternehmen bleibt zuversichtlich und hält an dem Plan, das Angebot nach Bedarf moderat auszubauen, fest. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Stadtmobil Südbaden, bei der konventionelle Fahrzeuge durch E-Autos ersetzen werden.  

Eine weitere Lademöglichkeit gibt es bei der Autobahnraststätte an der A5. Dort hat die „mobility+“ der Energie Baden-Württemberg (EnBW) einen Supercharger errichtet. Laut Lennemann werden dort fünf unterschiedliche Ladepunkte angeboten.

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