Dort hat er auch ein Phänomen beobachtet, das ihm andere Händler bestätigt haben: „Es wird wieder gebummelt.“ So seien Montag, Dienstag und Mittwoch zwar von der bloßen Zahl an Schweizer Kunden her stärker gewesen, aber an den ersten drei Tagen nach der Grenzöffnung sei es eher um Dinge des täglichen Bedarfs wie etwa Lebensmittel gekauft worden, für die in der Schweiz laut Hörenz die „landestypischen Preise“ gelten. Am Samstag aber seien auch viele Kunden einfach nur zum Schauen und Schlendern in die Läden gekommen.
Nicht jeder begrüßt es
Die geöffneten Grenzen und der damit verbundene Einkaufstourismus aber kommen nicht bei jedem gut an. „Ich finde es gut“, sagt eine Einkäuferin aus Maulburg. Der nun wieder auftretende „Stress“ hingegen behagt einer Weilerin, die nur mit ihrem Nachnamen Marx in der Zeitung stehen will, gar nicht. „Vorher konnte man gemütlich einkaufen, seit der Grenzöffnung sind jetzt wieder alle Parkplätze belegt“, schildert sie ihren Eindruck. Auch die Rücksichtnahme gerade der Schweizer Kunden sowohl im Straßenverkehr als auch beim Einkaufen könnte ausgeprägter sein, sagt sie. Aber ihr sei natürlich bewusst, dass die Geschäftsleute auf die Schweizer Kunden angewiesen sind.
Eine andere Weilerin, die ebenfalls nur ihren Nachnamen Hilbert preisgeben will, hat durchaus positive Erfahrungen gemacht. Sie habe einer jungen Schweizerin den Weg zu einer Paketstation erklärt, und diese habe sich „schier überschlagen“ vor Dankbarkeit. Wie überall gebe es eben „solche und solche“.
Hörenz begrüßt die Grenzöffnung: „Die Schweiz, Frankreich und Deutschland ist hier einfach eine Region, das kann man nicht trennen“, ist er überzeugt. Auch andere Weiler Händler seien froh darüber, dass wieder Kunden aus dem benachbarten Ausland kommen.