Weil am Rhein Fachstelle soll Obdachlosigkeit verhindern helfen

Weiler Zeitung

Vertrag zwischen Stadt und dem Fachdienst Wohnungssicherung der AGJ / BÃ?ro in der WÃ?rmestube

Weil am Rhein (jas). Im Kampf gegen die zunehmende Zahl an Wohnung- und Obdachlosen spannt die Stadt mit der AGJ, dem Fachverband fÃ?r PrÃ?vention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg, zusammen. Ab 1. Januar 2014 wird die Fachstelle Wohnungssicherung der AGJ ihre 2009 in Lörrach aufgenommene TÃ?tigkeit auf Weil am Rhein ausdehnen und dazu BÃ?rorÃ?ume in der WÃ?rmestube in der Colmarer Straße in Friedlingen nutzen .

Die Stadt bezuschusst dafÃ?r Sach- und Personalkosten fÃ?r eine 15-Prozent-Stelle. FÃ?r 2104 sind 12  720 Euro veranschlagt, in diesem Jahr sollen einmalig 2500 Euro fließen. Dem Vertragsentwurf mit der AGJ hat der Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss am Dienstag einhellig zugestimmt. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.

Wie landesweit seien auch in Lörrach und Weil am Rhein zunehmend Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht, berichtet Stefan Heinz von der AGJ, die seit 1994 neben dem Erich-Reisch-Haus in Lörrach auch die Fachberatung fÃ?r Wohnsitzlose in der WÃ?rmestube Ã?bernommen hat.GrÃ?nde fÃ?r den Wohnungsverlust seien vielschichtig, Arbeitslosigkeit sei nur einer von vielen, auch Krankheit und SchicksalsschlÃ?ge spielten eine Rolle. Aber auch Menschen, die fÃ?r wenig Lohn arbeiten mÃ?ssen, könnten sich die Ã?blichen Monatsmieten oft einfach nicht leisten. „Es gibt viel zu wenig gÃ?nstigen Wohnraum“, betonte Heinz. Viele Betroffene seien zudem damit Ã?berfordert, staatliche Hilfen zu beantragen, oder schÃ?men sich einfach, diese in Anspruch zu nehmen. Bei RÃ?umungsklagen oder ZwangsrÃ?umungen sei die AbwÃ?rtsspirale in die Obdachlosigkeit und der soziale Fall dann kaum mehr aufzuhalten.

Die Arbeit der Fachstelle Wohnungssicherung setzt deshalb schon vorher an, denn „jeder angekÃ?ndigte Wohnungsverlust stÃ?rzt die Menschen in eine Krise“, gab Sylvia Ziegler von der Fachstelle zu bedenken. Anders als die Obdachlosenbehörde der Stadt wird sie frÃ?hzeitig vom Amtsgericht oder vom Jobcenter Ã?ber RÃ?umungsklagen oder ZwangsrÃ?umungen informiert und kann deshalb zeitnah mit den Betroffenen, den Vermietern, aber auch Behörden Kontakt aufnehmen, um den Wohnungsverlust abzuwenden.

Zudem berÃ?t und begleitet die Fachstelle die Betroffenen, vermittelt auch praktische Hilfen, um den Alltag zu stemmen. Sylvia Ziegler sprach zudem von einer guten Vernetzung mit Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften, was bei der Wohnungsvermittlung sehr hÃ?ufig hilfreich gewesen sei. Die Beratung in der Colmarer Straße soll an einem festen Tag in der Woche stattfinden, dann werde sie vor Ort sein, betonte Sylvia Ziegler auf Nachfrage von Eva-Maria Botzenhardt.

Derlei umfangreiche Hilfestellungen könne die Obdachlosenbehörde der Stadt nicht leisten, stellte Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher im KSVA klar. Durch die Auslastung der 16 Obdachlosenunterk�nfte der Stadt gebe es kaum mehr Spielraum f�r die Unterbringung weiterer Betroffener. Gleichwohl h�tten in diesem Jahr bei der Stadt 26 Familien oder Personen vorgesprochen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. In elf F�llen wurden Zwangsr�umungen schon angeordnet.

Nicht hoch genug einzuschÃ?tzen sei die Arbeit der Fachstelle, stellte deshalb Hans-Peter Volkmer fest. PrÃ?vention sei wichtig, denn auch die Fachstelle könne „sich keine neuen Wohnungen aus der Rippe schnitzen“, fÃ?gte er hinzu. „Wichtig ist es, zu vermeiden, dass Ã?berhaupt einer obdachlos wird“, fand auch OB Wolfgang Dietz.

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