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Weil am Rhein Fasnacht mit einigen Fragezeichen

Ingmar Lorenz
Große Umzüge sollen in dieser Fasnachts-Saison wieder stattfinden. Foto: ov

Tradition: „Normale“ Saison geplant / Corona und Kostensteigerungen sind Unsicherheitsfaktoren

Eine „normale“ Fasnacht ist im Grunde ein Widerspruch in sich. Mit Blick auf die Planung der Veranstaltungen wünschen sich die Narrenzunft „Wiler Zipfel“ und die IG Weiler Straßenfasnacht aber genau das. Tatsächlich sieht es derzeit trotz Pandemie und Kostensteigerungen danach aus, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen könnte. Einige Fragezeichen aber gibt es noch.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Bei der Narrenzunft „Wiler Zipfel“ steht derzeit der 11.11. ganz oben auf der Prioritätenliste, erklärt Oberzunftmeister Dietmar Fuchs. Wie angekündigt, soll der Auftakt der Fasnachts-Saison heuer wieder in der Jahnhalle gefeiert werden, sofern es keine Maskenpflicht gibt. Sollte es entsprechende Auflagen geben, werde man Alternativen prüfen. Im vergangene Jahr war der 11.11. etwa im Läublinpark unter freiem Himmel – allerdings auch bei niedrigen Temperaturen – gefeiert worden.

Zugleich betont Fuchs, dass es für die Organisation einer solchen Alternative genügend Vorlauf geben muss. Wenn die Umsetzung einer Auflage unmittelbar vor dem 11.11. beschlossen würde, bliebe entsprechend nicht anderes übrig, als den Termin abzusagen. Dass es dazu kommt, hält Fuchs aber zum aktuellen Zeitpunkt für unwahrscheinlich. „Ich gehe nicht davon aus“, sagt der Oberzunftmeister.

Vorbereitung auf 11.11. hat derzeit Priorität

Die Narrenzunft wird sich in den kommenden knapp zwei Wochen noch ganz auf die Vorbereitungen für den 11.11. konzentrieren. Erst danach rücken dann die Zunftabende stärker in den Fokus. Das werde stets so gehandhabt. „Wir machen immer eins nach dem anderen“, fasst Fuchs zusammen. Geplant sind in dieser Fasnachts-Saison wieder fünf Zunftabende, wobei es jedoch mit der Resonanz auf die Veranstaltungen zusammenhänge, ob alle fünf Termine auch tatsächlich stattfinden. Denn auf der einen Seite freuen sich die Leute, die Fasnacht in diesem Jahr wieder wie gewohnt feiern zu können, glaubt Fuchs. Dafür spricht auch die Resonanz auf die jüngste Veranstaltung des Kulturrings im Läublinpark (siehe Bericht oben). Auf der anderen Seite bestehen jedoch womöglich Bedenken, an einer Veranstaltung in einer Halle mit vielen anderen Besuchern teilzunehmen. Es müsse sich vor diesem Hintergrund zeigen, wie der Kartenvorverkauf laufen wird.

Als weiterer Unsicherheitsfaktor stehen die erhöhten Kosten im Raum. Denn die Hallengebühren seien gestiegen, was dazu führe, dass die Narrenzunft darüber nachdenken müsse, die Kartenpreise anzupassen. Allerdings stelle sich dann wieder die Frage, inwieweit sich eine solche Erhöhung negativ auf die Besucherresonanz auswirken würde. „Es ist auch für uns eine neue Situation“, erklärt Fuchs, dass es noch einige Fragezeichen gibt.

Von einem Blick in die Kristallkugel spricht auch Uwe Wissler, Vorsitzender der IG Weiler Straßenfasnacht. Aktuell ist er aber zuversichtlich, dass die Umzüge wie gewohnt stattfinden können. In den vergangenen Monaten – die Vorbereitungen laufen bereits seit April – habe die IG alles für eine „normale“ Fasnacht in die Wege geleitet. Was die Organisation anbelangt, sei man im kontinuierlichen und produktiven Austausch mit der Stadtverwaltung.

Ob und wie man im Fall der Fälle auf mögliche Auflagen reagieren könne, sei stark abhängig davon, welche Veranstaltung betroffen wäre, erklärt der Vorsitzende der IG Weiler Straßenfasnacht. „Wir hoffen natürlich auf eine rege Beteiligung“, blickt Wissler der Fasnachts-Saison entgegen. Zugleich betont er aber auch, dass er Verständnis für jeden habe, der bei größeren Veranstaltungen noch vorsichtig ist. Schließlich wisse man nie, welche Erfahrungen jeder Einzelne in den vergangenen beiden Jahren gemacht habe.

Obwohl heuer wieder vieles so sein soll wie in den Jahren zuvor, gibt es doch eine Neuerung. So wird der Preis für die Plaketten leicht angehoben.

Preise für Plaketten werden leicht erhöht

Die Variante in Bronze kostet künftig sechs Euro, statt bislang fünf. Der Preis für die goldene Plakette steigt um 50 Cent auf 16 Euro. Hintergrund sei, dass auch die IG Weiler Straßenfasnacht jüngst eine Kostenexplosion erfahren habe.

Abgesehen von der moderaten Erhöhung der Preise für die Plaketten, stelle man das Thema aber zunächst noch bis zum Ende der Fasnacht zurück. „Wir müssen jetzt erst mal wieder den Motor ans Laufen kriegen“, beschreibt Wissler, dass das Bewahren der Tradition Priorität hat.

Im Zuge dessen betont er auch, dass weiterhin alle Veranstaltungen der IG kostenfrei bleiben. „Jeder soll die Möglichkeit haben, sich an der Fasnacht zu erfreuen.“ Weil aber zugleich der Verkauf der Plaketten enorm wichtig ist, um die Kosten zu decken, appelliert Wissler an die Bürger, die Fasnacht durch den Kauf zu unterstützen. „Plakettentragen ist Ehrensache“, erinnert er.

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