Weil am Rhein-Feuerwehr Der Nachwuchs übt in roten Jacken

Ines Bode
Abends bei der Weiler Feuerwehr: Der Nachwuchs ist mit Freude und Eifer bei der Sache. Foto: Ines Bode

Immer mittwochs übt in Weil die Jugendfeuerwehr.

Da musste niemand überlegen: Ein überzeugendes „Neiiin“ sandten die Mädchen und Buben zur Zeitungs-Nachfrage, ob es nicht anstrengend sei, abends noch bei der Jugendfeuerwehr mitzumachen – und mit den Gummibärchen für den Heimweg hatte das rein gar nichts zu tun. Es müsse Spaß machen, sagen Jugendwart Max Nordmann und Stellvertreter Florian Schiessel unabhängig voneinander.

Auf spielerische Art die Technik kennenlernen

Schiessel übt an diesem Mittwochabend vor dem Gerätehaus mit den 15- bis 17-jährigen für die nächste Leistungsspange. Im Innern hingegen sind mehrere Grüppchen der Jüngeren dabei, „Fehler entdecken“ zu spielen. Auf leichte, fast spielerische Art lernt der Nachwuchs die Technik kennen. Selbstverständlich die der echten Fahrzeuge. „Attrappen zum rumschrauben haben aber wir auch“, so Nordmann.

Zu Beginn hat „der Max“ Fotos vom Innenleben der Löschwagen verteilt. Es gilt herauszufinden, um welche Fahrzeuge es sich auf den Bildern handelt und was nicht korrekt ist. Vor der Übung wurden nämlich Hebel verstellt, Dinge weggenommen und derlei mehr. „Ha!“, ruft ein großer Junge, der einen Rollladen hochschiebt und ganz oben einen baumelnden Schlauch entdeckt. Rasch korrigiert er den Fehler, dann gehts los.

Alle Augen wandern vom Foto rüber zur Gerätschaft und zurück. Eine Stunde Zeit gibt es, um mehrere Fahrzeuge auf Mängel zu untersuchen. Wie viele Feuerwehrautos hier wohl stehen, fragt der Besuch. „Zwölf“, kommt es prompt von einem Mädchen, aktuell sind es neun. Auch drei Schwestern sind dabei. Die ältere, die 14-jährige Ariane Strauß, rattert ohne nachzudenken Fakten runter. Kein Wunder: Ihr Papa und der Onkel sind in der Feuerwehr. Ein Drittel der Jugendlichen stammt aus einer Feuerwehrfamilie.

Nach acht Übungsabenden gibt es die Uniform

Nordmann erzählt, es gebe Zehnjährige, die es nicht erwarten können, endlich dabei zu sein. Nach der Probezeit von acht Übungsabenden werde die Uniform ausgehändigt. Und eine solche lasse so einen jungen Mann gleich erwachsener erscheinen. Einige Neulinge sind anwesend, sie halten sich zurück, beobachten die „erfahrenen Kollegen“. Eine Gruppe wird gar vom kleinsten Mann in Uniform angeführt.

38 Zöglinge seien es derzeit, eine ruhige und disziplinierte Truppe, freut sich die Leitung. Disziplin scheint überhaupt das Stichwort zu sein: Ob beim Antreten zu Beginn, beim Zuhören oder bei den Aufgaben drinnen und draußen. Minutenlang stehen die Kinder und Jugendlichen in einer Reihe. Keiner motzt, keiner meckert. Es grenzt an ein Wunder, denn alle hatten einen langen Tag. Gleichwohl ist noch viel Energie vorhanden. Im Freigelände widmen sich die Älteren um den Vize-Jugendwart und Finn Dietrich, einen der sieben Betreuer, dem Löschangriff, Schritt Eins zur Leistungsspange.

Schritt Eins zur Leistungsspange: der Löschangriff

Schlauchteile werden angekuppelt, später werden sie geschickt ausgerollt. Der Feuerwehr-Turm sendet derweil die rote 112 in die Nacht. Zu vorgerückter Stunde treffen spontan Stadtbrandmeister Frank Sommerhalter und sein erster Stellvertreter Uli Weber ein. Wenn man im Hause sei, schaue man bei der Jugend vorbei, um auf dem Laufenden zu sein, sagt Sommerhalter. Die meisten Zöglinge kommen aus dem Stadtgebiet von Weil am Rhein und den Ortsteilen, aber Romeo kommt aus Schallbach. Der Oma wegen, die wohne in Weil, und es mache Spaß hier.

Es gebe Fahrgemeinschaften, weist Nordmann zum wichtigen Punkt für Eltern namens Fahrerei hin. Die Größeren treffen sich in der Stadt, und kommen mit dem Rad. Nach zwei Stunden rollen die Eltern-Autos an. Zwei Stunden waren die Sprößlinge aktiv und noch immer sind sie gut drauf. Weiterer Nachwuchs ist gern gesehen; telefonische Auskünfte laufen über die Hauptstelle unter Tel. 07621/73333 oder per E-Mail an: max.nordmann@feuerwehr-weilamrhein.de

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