Von Christiane Guldenschuh Weil am Rhein. Hochkonzentriert sitzen fünf Köpfe über ihren Laptops. Eifrig wird getippt, gefragt, erklärt. Einer der fünf Köpfe ist Wolfgang Fischer, der Leiter der Computerkurse für Senioren, die im evangelischen Stadtteilzentrum FRIDA (Friedlinger Raum für Integration, Dienstleistung, Aktuelles) in der Riedlistraße 16 stattfinden. Zu diesem Kurs mit dem Thema Internet haben sich nur vier Teilnehmer angemeldet. Der letzte Internetkurs fiel aufgrund mangelnder Anmeldungen aus, beim Grundkurs waren es nur drei Personen. Als Grund nennt Fischer eine gewisse Marktsättigung; zudem hätten die Senioren von heute schon eher Grundkenntnisse. Der älteste Grundkursteilnehmer war 87 Jahre alt; er hatte kaum Kenntnisse, war aber sehr aufnahmefähig. Oft können die Senioren E-Mails schreiben und mit dem Internet umgehen, jedoch keine Dateien speichern oder verschieben. Unter fachkundiger Anleitung lernen sie so das Betriebssystem kennen und erfahren den Umgang mit der Maus. Dabei sei das mit dem Betriebssystem schon schwieriger geworden, so Fischer, denn seit es im Hause ein WLAN-Netz gibt, bringen die Teilnehmer ihre eigenen Laptops und somit auch unterschiedliche Betriebssysteme mit. Die ersten Kurse hatten hingegen mit Windows 98 in der Rheinschule stattgefunden, bis der Raum anderweitig benötigt wurde und man eine neue Bleibe im FRIDA fand. Seit sechs Jahren gibt es Computerkurse Seit sechs Jahren gibt es nun Computerkurse für Senioren im Rahmen des Mehrgenerationenhauses. Die Idee hierzu entwickelte seinerzeit die Erziehungswissenschaftlerin Christa Henschel vom Diakonischen Werk. In Wolfgang Fischer, der sich von Berufs wegen gut mit Computern auskennt, fand sie den geeigneten Leiter. Zudem findet er es toll, dass auch Menschen im fortgeschrittenen Alter den Umgang mit diesem Medium erlernen wollen. Er möchte sie dabei unterstützen. Dabei achtet er darauf, dass die Kurse nicht durch Ferien unterbrochen werden, damit das bereits Erlernte nicht in Vergessenheit gerät. Auch sei es von Vorteil, einen Computer zu Hause zu haben. Eine Teilnehmerin legte sich erst einen PC zu, nachdem sie den Kurs zwei Mal absolviert hatte und sie sich sicher war, dass sie alles versteht. Die Beweggründe für die Teilnahme sind unterschiedlich: Eine Teilnehmerin berichtete von einem akuten Problem: sie habe eine Tabelle erhalten und wisse nicht, wie sie diese öffnen kann. Ein anderer Teilnehmer möchte sein Wissen auffrischen. Fischer behandelt auch praktische Dinge wie das Buchen von Fahrkarten. Mit Social Media (Facebook) beschäftige sich der Kurs jedoch nicht; das sei in dem Personenkreis auch nicht gefragt, so Fischer. Viele wollen einfach mit den Enkeln im Ausland Verbindung halten, wozu E-Mail eben ein geeignetes Medium sei. Etwa fünf Kurse finden pro Jahr statt, die jeweils fünf Nachmittage à zwei Stunden dauern. Die Termine werden in der Tagespresse veröffentlicht . Der nächste Internetkurs findet im Frühjahr statt.