Ein Jahr in London
Prägend für seinen weiteren Berufsweg war seine Zeit in London. Ein Stipendium, das er für eine Fotoreportage über Polen erhalten hatte, ermöglichte ihm 1968 einen einjährigen Aufenthalt in England, in dem viele Schwarz-Weiß-Fotos entstanden sind, mit denen er seine erste Ausstellung im Basler Gewerbemuseum bestritt.
Wichtig war Rolf Frei, wie der er betont, immer Teamarbeit. Das galt besonders für seine Zeit als Werbefotograf, als er sich auf dem Schetty-Areal 1972 selbstständig machte und später ins eigene, von Herzog de Meuron geplante Gebäude an der Riedlistraße umzog. Mit seinen 17 Mitarbeitern arbeitete er für große Automobilkonzerne und setzte schnelle Autos in effektvolle Szenen. Spannend, erfolgreich, aber auch arbeitsintensiv und aufreibend war diese Zeit.
OB-Kandidaten abgelichtet
1990 gab es dann einen Wendepunkt im Leben des innovativen Weiler Fotografen. Er verabschiedete sich von der Werbefotografie, verkaufte seine Firma an Mitarbeiter und profilierte sich danach als Einzelkämpfer. Er fotografierte wieder selbst mehr, war künstlerisch aktiv und realisierte nur noch eigene Projekte. „Frei will frei sein“, lautete seine Devise, denn künstlerische Freiheit und das Ausleben seiner Kreativität bedeuten ihm bis heute viel. Für das Umsetzen visionärer und anspruchsvoller Fotoprojekte brauche es Gestaltungsfreiheit. Auch mit 81 Jahren sprüht der Vater zweier erwachsener Kinder immer noch vor Ideen und ist voller positiver Energie, auch wenn er es etwas langsamer angehen lässt.