^ Weil am Rhein: Frauenpower bei der Feuerwehr - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Frauenpower bei der Feuerwehr

Ingmar Lorenz

Aktion: Mehr als 20 Teilnehmerinnen kommen am „Girls’ Day“ zur Feuerwache / Einblicke in die Arbeit

Wie funktioniert die Drehleiter? Was ist zu tun, wenn es in der Wohnung brennt? Und wie werden Unfallopfer aus einem Fahrzeug befreit? 24 Mädchen erhielten beim Besuch der Weiler Feuerwehr im Zuge des „Girls’ Day“ Antworten auf diese und weitere Fragen.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Dass auf dem Hof der Weiler Feuerwache am Donnerstagvormittag allerhand geboten ist, sieht man schon von weitem. Der Korb der Drehleiter ragt weit hinauf in den blauen Himmel. Zu zweit dürfen die Mädchen, die sich im Zuge des bundesweiten Aktionstags „Girls’ Day“ bei der Weiler Feuerwehr umsehen, in den Korb steigen. Gemeinsam mit dem hauptamtlichen Feuerwehrmann Winfried Bäuchle geht es dann hoch hinaus. Bäuchle ist für die Bedienung der Drehleiter speziell ausgebildet, legt der designierte stellvertretende Kommandant Uli Weber dar. Er begleitet die Mädchen an den verschiedenen Stationen, an denen die jungen Besucherinnen Einblicke in die alltägliche Arbeit der Feuerwehr erhalten. Mit dabei sind zudem Lea Dorotik vom Team Öffentlichkeitsarbeit und Stefan Kirn als weiterer hauptamtlicher Feuerwehrmann.

In einiger Entfernung zur Drehleiter zeigt er den Mädchen, was im Brandfall zu tun ist. Im Halbkreis um den Feuerwehrmann gruppiert, hören die Teilnehmerinnen aufmerksam zu. Allerdings ist es mehr als nur ein Vortrag. Eine brennende Puppe oder einen in Flammen stehenden Kochtopf dürfen die Besucherinnen selbst ablöschen – unter professioneller Anleitung, versteht sich.

Vor den praktischen Übungen an den einzelnen Stationen haben die Mädchen den „Girls’ Day“ bei der Feuerwehr allerdings zunächst mit einer Führung durch die Feuerwache begonnen, erklären Weber und Dorotik. Dabei wurden nicht nur der Fuhrpark und die Ausrüstung vorgestellt, sondern auch die Abläufe bei einem Einsatz geschildert. So erfuhren die Mädchen unter anderem, wie wichtig es für die Feuerwehrleute ist, sich nach dem Einrücken noch darum zu kümmern, dass die Fahrzeuge und das Equipment in einem einwandfreien Zustand sind. Schließlich kann jederzeit der nächst Einsatz folgen.

Im Rotationsprinzip an die Stationen

Die Stationen vor der Feuerwache besuchen die Mädchen in kleinen Gruppen. Nach dem Rotationsprinzip wechseln sie sich ab, so dass jede Teilnehmerin an jeder Station mindestens einmal dran ist. Die Mädchen bekommen so die Kernaufgaben der Feuerwehr vermittelt.

Dass die Feuerwehr häufig auch bei Verkehrsunfällen tätig werden muss, veranschaulicht die Station hinter der Feuerwache. An mehreren alten, schrottreifen Autos wird hier die Funktionsweise von Spreizer und Schere erklärt. „Die schneidet durch das Metall wie durch Butter“, stellt Kirn den Mädchen die Schere vor, bevor die Teilnehmerinnen mit dem Spreizer selbst an die Fahrzeuge dürfen. Ein wenig Hilfe von Kirn braucht es dazu allerdings, denn die Geräte sind schwer. Auch viele Männer kommen bei dieser Tätigkeit schnell an ihre körperlichen Grenzen, weiß Weber. Deshalb sei es für die Arbeit bei der Feuerwehr immer wichtig, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und sich stets vor Augen zu führen, dass man sich immer auf die Kameraden verlassen kann. Wie Dorotik zudem betont, ist Kraft allein nicht alles. „Man braucht auch Fingerspitzengefühl.“

Die jungen Besucherinnen lassen sich vom Gewicht der Geräte jedenfalls nicht abschrecken – im Gegenteil. „Wer will es ausprobieren?“, fragt Kirn in die Runde. Sofort schnellen fast alle Hände in die Höhe.

Frauen und Mädchen sind stets willkommen

Sowohl Weber als auch Dorotik betonen am Rande der Veranstaltung, dass die Feuerwehr zu Unrecht noch immer als Männerdomäne wahrgenommen wird. Davon könne schon allein deshalb nicht die Rede sein, weil die Aufgaben bei der Feuerwehr so verschieden sind, dass sich alle beteiligen können – Männer wie Frauen, Jungen wie Mädchen.

Die Anzahl der Frauen und Mädchen in der Weiler Wehr ist indes noch sehr gering, allerdings hoffe man, mit der Teilnahme am „Girls’ Day“ einige der Teilnehmerinnen auch langfristig für die Feuerwehr begeistern zu können. Mit der Resonanz auf die Aktion am Donnerstag jedenfalls ist Weber bereits mehr als zufrieden.

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