Weil am Rhein Freude, aber auch Enttäuschung

Ingmar Lorenz
Taylan Kahraman zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Foto: ilz/ilz

Erste Reaktionen zum Ausgang des Entscheids zur Fußgängerzone

Dass das Ergebnis so eindeutig sein würde, hätte – so ging aus den ersten Reaktionen am Wahlabend hervor – niemand für möglich gehalten. Er sei euphorisch, sagte Taylan Kahraman, Mit-Initiator des Bürgerbegehrens gegen die Einführung einer Fußgängerzone. Er habe zwar im Vorfeld den Eindruck gehabt, dass sich die Mehrheit gegen die Einführung einer Fußgängerzone aussprechen würde, allerdings sei es bis dahin lediglich ein Gefühl gewesen. „Ich bin froh, dass wir jetzt die Fakten haben“, so Kahraman. Besonders freue ihn unter anderem, dass sich auch die Einwohner der Ortsteile mit den betroffenen Anliegern und den Geschäften solidarisch gezeigt hätten.

Bei der Verwaltung hingegen herrschte Enttäuschung. „Es ist ein herber Schlag für unsere Stadtplanung“, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Das Votum der Bürger sei indes eindeutig. „Das haben wir zu respektieren und das Beste daraus zu machen.“ Sorge mache ihm die Diskrepanz zwischen dem Beschluss des Gemeinderats und dem Bürgerwillen. „Mit diesem Nicht-Übereinstimmen müssen wir uns beschäftigen.“ Schließlich mache man Politik nicht gegen, sondern für die Bürger.

Gemeinderat Eugen Katzenstein (UFW) stellte das klare Votum heraus. „Das gilt es zu akzeptieren.“ Es sei nun nötig, Möglichkeiten zu prüfen, wie die Hauptstraße trotz des Stillstands in den nächsten drei Jahren gegebenenfalls anderweitig aufgewertet werden könnte.

Johannes Foege (SPD) bedauerte den Ausgang des Bürgerentscheids. „Ich fürchte, dass die Abwärtsentwicklung entlang der Hauptstraße anhalten wird.“ Der Entscheid sei zudem ein Schlag gegen die repräsentative Demokratie.

Thomas Harms (FDP) stand für eine Stellungnahme nicht mehr zur Verfügung. Mit der Bemerkung, dass es geschafft sei, verließ er kurz nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses unter dem Applaus zahlreicher Anwesender hoch zufrieden den Großen Sitzungssaal, wo der Ausgang der Auszählung der Stimmen auf einer großen Leinwand mitverfolgt werden konnte.

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