Weil am Rhein Braucht es ein fünftes Geschoss?

Beatrice Ehrlich
Ein markantes Äußeres hat die Weiler Gemeinschaftsschule seit ihrer Sanierung. Wie der geplante viergeschossige Anbau auf der Westseite von außen gestaltet sein wird, ist noch nicht klar. Foto: Saskia Scherer

Der Gemeinderat diskutiert Ideenskizze zur Schulerweiterung.

Nach einer ersten Vorstellung ihres Entwurfs durch die Architekten Jürgen Moser und Frank Hovenbitzer, die unter vier eingereichten Ideenskizzen zum Sieger gekürt wurden, war der dringend notwendige Erweiterungsbau der Weiler Gemeinschaftsschule am Dienstag auch Thema im Gemeinderat. Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz, erläuterte im Rat, warum die Ideenskizze der Arbeitsgemeinschaft Moser/Hovenbitzer die Jury beim Vergabeverfahren besonders überzeugt hat.

Statt ursprünglich drei angedachten Vollgeschossen sind nun vier geplant, mit einer im Moment noch großzügigen Raumreserve im vierten Stockwerk.

Änderung am Bestandsbau

Besonderen Charme sieht Bergermann in der von den Architekten ins Spiel gebrachten Idee, den Anbau über einen Gang in direkter Linie an das Bestandsgebäude anzuschließen. Dafür müsste im Bestandsgebäude ein neuer Ausgang geschaffen werden, der Räume tangiert, die im Moment für die Physik-Vorbereitung genutzt würden. Als nicht ganz ideal sieht der Gebäudemanager eine Anbindung über einen bereits bestehenden Nebenausgang in Richtung Norden. Der Verbindungsgang zwischen beiden Gebäuden hätte in diesem Fall einen Knick. „Aber auch das wäre möglich“, hält er fest.

Trotz der klaren kubischen Form des Anbaus – eine Form, die wie Gemeinderat Thomas Bayer (Grüne) herausstrich, die weitaus energie- und platzsparendste Bauform ist – sieht Bergermann in dem Entwurf auch Raum für eine flexible, neuen pädagogischen Bedürfnissen entsprechende Nutzung bestimmter Bereiche. Ein Beispiel dafür ist eine in den Plänen eingezeichnete „Lerninsel“, die sich durch eine architektonisch gewollte Aussparung an der Südost-Ecke des zu errichtenden Kubus’ ergibt. Diese Aussparung erlaube außerdem, einen schönen Ahornbaum im Schulhof, der eigentlich schon zum Fällen freigegeben war, zu erhalten, erläuterte er.

Ahorn wird erhalten

Da der Anbau an der Stelle des bisherigen Lehrerparkplatzes errichtet wird, und da diese weiter benötigt werden, gibt es die Idee, ein Parkdeck, Bergermann nennt es „Parkpalette“, mit 14 Parkplätzen im Sockelgeschoss einzufügen. Weitere 17 Stellplätze sollen entlang der umliegenden Straßen ausgewiesen werden. Eine Idee, die im Ratsrund für Stirnrunzeln sorgte, sind die Parkplätze rund um den Schulcampus doch seit Jahr und Tag knapp bemessen.

Holzbau bleibt im Spiel

Thomas Bayer äußerte in seiner anschließenden Stellungnahme auch, dass es „perfekt“ wäre, könne der Anbau aus Holz errichtet werden. Dies stand zwar ersten Ideen zufolge als Möglichkeit bereits im Raum, eine endgültige Entscheidung über die Materialität aber auch über die Gestaltung der Fassade sei noch nicht gefallen. Gut fand Bayer, dass in dem kompakten Bau sogar Parkplätze enthalten seien. Ein Gemeinderat warf während der Diskussion die Idee in die Runde, warum man nicht gleich, quasi als weitere Reserve, ein fünftes Obergeschoss auf das Gebäude draufsetze. Bergermann räumte ein, dass man darüber schon nachgedacht habe. Eine Bebauungsplanänderung sei notwendig. Wenn diese es hergebe, könne man die damit einhergehenden Kosten bewerten. Wichtig war den Gemeinderäten auch der ständige Dialog mit den am Schulleben Beteiligten, was für Schulleiter Burkhard Keller zugesichert wurde. Er sei in alle Entscheidungen eingebunden, hieß es.

„Dach über dem Kopf“

Gemeinderätin Eva-Maria Bozenhardt veranlasste dies zu der Aussage, sie habe verstanden, ein höherer Bau sei nicht möglich. Denn in diesem Fall hätte man auch über die anfangs angedachte Holzständerbauweise nachdenken können, die wiederum mehr Parkplätze ermöglichen würde. „Wichtig ist, dass wir ein Dach über dem Kopf haben für diejenigen, die da sind“, rief Oberbürgermeister Wolfgang Dietz den akuten Raumbedarf in Erinnerung, der zum Handeln zwinge.

Bei einer Enthaltung von Thomas Harms (FDP) nahm der Rat den Bericht der Verwaltung einstimmig zur Kenntnis und erteilte im gleichen Zug die Baufreigabe über 250 000 Euro für die Beauftragung der Leistungsphasen bis zum Bauantrag sowie für die Hinzuziehung weiterer Fachplaner.

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