Weil am Rhein Für die passenden Prioritäten

Marco Fraune
Ein wesentliches Ziel ist die Stärkung des Wohnraumangebots. Foto: Marco Fraune

Projekt: „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ / Planungsbüro zuerst am Zug

Weil am Rhein - Die Stadt nimmt am Landesprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung teil“, da eine 50-prozentige Förderung jetzt bewilligt wurde. Als nächstes sollen ein Planungsbüro zeitnah beauftragt und bei einem Auftakttermin die Inhalte besprochen sowie der weitere Fahrplan festgelegt werden. Der Projektzeitraum erstreckt sich über 13 Monate.

Als konkreter Projektinhalt steht bereits fest, dass ein Dichtemodell entwickelt wird, das Handlungsanleitungen und eine Prioritätensetzung enthält, „um als strategisches wohnpolitisches Instrument dienen zu können“, schilderte Stadtplanerin Astrid Loquai dem Bau- und Umweltausschuss schriftlich. Das Potentialmodell soll zudem strategische und inhaltliche Grundlagen liefern für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das ab 2020/21 in Abstimmung mit Lörrach begonnen werden soll, wobei dieses nicht Teil der Fördermaßnahme ist, die 80 000 Euro kostet.

„Erwartet wird ein informelles Planwerk, das quartiersbezogen konkrete Aussagen zu gebietsverträglichen Nachverdichtungsmöglichkeiten darstellt – insbesondere für das Wohnen. Basierend auf diesem Dichtemodell werden in nachfolgenden Schritten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Potenziale der Innenentwicklung angestrebt“, führt die Stadtplanerin weiter aus.

Besonderer Wert werde auf die Berücksichtigung vorhandener Infrastruktur gelegt. Zunächst gehe es darum, die Quartiere mit besonderen Nachverdichtungsmöglichkeiten zu identifizieren. Nicht nur baulich-räumlich erfolge eine Analyse, sondern auch die Infrastruktur sowie die Altersstruktur und die soziale Durchmischung ist unter der Lupe. Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren und Bürgern geht es dann darum, die Quartiere herauszuarbeiten, wo besonderes Potenzial besteht. Eine klimaökologische Untersuchung fließe mit ein. So geht es darum, auch Frischluftschneisen in der Stadt freizuhalten, wurde bereits vor einiger Zeit bei der Vorstellung des Projekts erläutert.

Wesentliche Ziele des Projekts

Ein längere Liste an wesentlichen Zielen des Projekts hat Loquai zudem aufgeführt. Genannt werden stichpunktartig unter anderem die Stärkung des Wohnraumangebots, die Entwicklung eines Hochhauskonzepts sowie der Verzicht auf die Entwicklung bestehender Potenziale der Siedlungsentwicklung im Außenbereich. Aber auch die Qualitätssicherung von Grünräumen und öffentlichen Räumen wird angestrebt. Dies könne durch die Förderung kompakter und gemischter Stadtstrukturen bei gleichzeitiger Durchgrünung zur Abkühlung und Durchlüftung dicht bebauter Quartiere sowie der Sicherung und dem Ausbau der ästhetischen Qualität erreicht werden, heißt es. Auch der Ausbau des Rad- und Fußverkehrsnetzes ist ein zentrales Ziel, Stichwort: Stadt der kurzen Wege.

Darüber hinaus wird die effiziente Nutzung der vorhandenen Infrastruktur angestrebt und das Aufzeigen des Erweiterungsbedarfs bei der Siedlungsverdichtung. Insbesondere bei eingeschossigen Lebensmittelmärkten soll das Aufstockungspotenzial dargestellt werden, aber auch bei andren Gewerbeflächen. Eine „maßvolle Verdichtung bei Wahrung ortsbildprägender Strukturen“ wird als wesentliches Ziel darüber hinaus genannt, sowie der Erhalt und die Stärkung von sozialer Durchmischung und Nutzungsmischung. Die „Erarbeitung eines strategischen Instruments für die wohnpolitische Weichenstellung“ rundet die wesentlichen Ziele ab.

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