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Weil am Rhein Ganzheitlich fördern und unterstützen

Weiler Zeitung
Für den sportlichen Erfolg (v.l): Katerina Rehorkova und Ivan Santivañez Portocarrero sowie Juan Carlos Moreno. Foto: zVg

Sport-Förderprojekt: „TT-Scouting“ eröffnet Tischtennis-Zentrum in Peru mit besonderem Konzept.

Weil am Rhein - In der peruanischen Andenstadt Huancayo ist nun offiziell der Betrieb eines Tischtennis-Zentrums mit einem in Peru einzigartigen Konzept von „TT-Scouting“ angelaufen. Bereits seit 2016 fördert und unterstützt der gemeinnützige Verein „We support talents!“ aus Weil am Rhein junge Tischtennisspieler aus Lateinamerika, hauptsächlich aus Peru, mit seinem Sport-Förderprojekt „TT-Scouting“

Die offizielle Eröffnung in Huancayo, zirka 250 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Lima gelegen, fand großen Anklang. So berichteten die örtlichen Medien über den Verein, das Konzept und die Tischtennis-Halle auf dem Dach des Elternhauses von Ivan Santivañez Portocarrero, schildert Marc Wannagat, Vorsitzender des Vereins „We support talents!“ mit Sitz in Weil am Rhein. „Eine riesige Glasfront erlaubt einen Blick über die Stadt in die Anden. Eine ,Penthouse-Halle’, die wohl weltweit einzigartig ist.“

Ivan Santivañez Portocarrero in Peru aktiv

Den Namen TT-Scouting trägt nun auch der Verein in Peru, der von Ivan Santivañez Portocarrero geleitet wird. Der 23-jährige Peruaner war einst der erste Sportler, der vom Weiler Verein „We support talents!“ und dessen Projekt TT-Scouting nachhaltig und ganzheitlich gefördert wurde. In einem vierjährigen Austauschprogramm in Deutschland konnte Ivan sich sportlich und privat weiterentwickeln und weiterbilden. So gehört er mittlerweile zu den acht besten Tischtennisspielern Perus, spricht neben seiner Muttersprache Spanisch zusätzlich Deutsch und Englisch fließend und bildete sich in seiner Zeit in Deutschland kaufmännisch weiter.

Genau diesen Weg, den Ivan Santivañez Portocarrero einst selbst gegangen ist, will er jetzt an die Kinder und Jugendliche in seiner Heimatstadt Huancayo sowie ganz Peru weitergeben, erklärt Wannagat. Aus diesem Grund biete TT-Scouting Peru nicht nur die klassischen Leistungen eines Tischtennisvereins und Tischtennis-Leistungszentrums an, sondern habe vielmehr die Förderung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen der Region und vor allem den interkulturellen Austausch in Verbindung mit Sport zwischen Peru und Europa in seinem Portfolio.

Wannagat: Fokus wird auf das Ganze gelegt

Das Konzept beinhaltet laut Wannagat nicht nur Training und Sport. „Vielmehr wird Fokus auf das Ganze gelegt.“ So kooperiere der Verein sowohl in Peru, als auch in Deutschland mit mehreren Schulen, Trainern und Lehrkräften. „Ziel ist es, dass nicht nur das sportliche Niveau jedes einzelnen gesteigert wird, sondern die Teilnehmer auch von beispielsweise Sprach- und Nachhilfekursen sowie Weiterbildungen profitieren können. In dieser Form ist ebenfalls der interkulturelle Austausch in Verbindung mit Sport aufgebaut.“ So organisieren die beiden Vereine in Peru und Deutschland gemeinsam den Aufenthalt der Teilnehmer entweder in Europa oder in Peru. Dazu gehört die Organisation der Unterkunft in einer Gastfamilie, das Training in einem ortsansässigen Sportverein auf hohem Niveau, die Teilnahme am Schulbetrieb oder in einer Sprachschule sowie die Koordination der Reise und der notwendigen Papieren. Was bei diesem Austausch ebenfalls nicht zu kurz kommt, ist das Kennenlernen des jeweiligen Landes und der Kultur.

Trainiert wird in Huancayo täglich in drei Gruppen (Anfänger, die Leistungsgruppe und die Hobbyspieler aller Altersgruppen). Darüber hinaus organisiert Ivan Santivañez Portocarrero mit seiner Partnerin Katerina Rehorkova, selbst erfolgreiche Tischtennis-Nationalspielerin der Schweiz, zwei bis drei Mal im Monat ein Ranglistenturnier für Jedermann und mehrmals im Jahr Trainingscamps mit nationalen und internationalen Top-Trainern.

Austauschprogramm erfolgreich gestartet

Der Start des interkulturellen Austauschs in Verbindung mit Sport verlief bereits sehr vielversprechend, so Wannagat. Ende April besuchten zwei deutsche Tischtennisspieler und Trainer den Verein in Huancayo und trainierten fünf Tage mit den Kindern und Jugendlichen. „Es war fantastisch.“

Aktuell steht ein neues Projekt in den Startlöchern. Das bisher fleißigste Talent von TT-Scouting Peru in Huancayo ist der zwölfjährige Juan Carlos Moreno. Er ist der erste Nachwuchsspieler aus der Region Junin, der es in den Nationalkader Perus seines Jahrgangs geschafft hat, „dank unserer Arbeit von Ivan“. Mit Hilfe des Schweizer Tischtennis-Nationaltrainers Pavel Rehorek wurde Juan Carlos zu einem internationalen Trainingscamp und anschließendem Turnier des Internationalen Tischtennis Verbands ITTF für die Schüler der Jahrgänge U11 und U13 vom 22. bis 28 Juli eingeladen. Im Anschluss an das Trainingscamp und das Turnier wird Juan Carlos, der mit seiner Tante die Reise antreten wird, unter anderem ein den Verein „We support talents!“ besuchen und im Markgräflerland an weiteren Trainingseinheiten in verschiedenen Vereinen teilnehmen.

Ab September werden außerdem der 18-jährige peruanische Nationalspieler Jhon Loli sowie der 16-jährige Nicolas Arce am interkulturellen Austauschprogramm von TT-Scouting teilnehmen und für drei Monate Deutschland besuchen. Beide Spieler arbeiten in Peru bereits eng mit Ivan Santivañez Portocarrero zusammen.

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