Weil am Rhein Gastfreundschaft: Offene Türe und offene Herzen

Weiler Zeitung
Der Abschluss der „Interkulturellen Woche“ mit (von links) Dekanatsreferent Matthias Wößner, Dekanin Bärbel Schäfer und Jörg Hinderer, Beauftragter für Flucht und Migration Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Kirche: Abschluss der „Interkulturellen Woche“: Feierstunde unter dem Motto „Vielfalt verbindet“

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Im Beisein von rund 60 Teilnehmern wurde am Sonntagvormittag in der Friedenskirche in Friedlingen auf Einladung des Kirchenbezirks Markgräflerland der Abschluss der „Interkulturellen Woche“ begangen. Die ökumenische Feierstunde stand unter dem Motto „Vielfalt verbindet“.

Man habe sich vielfältige Ideen einfallen lassen, um den Menschen das Thema näherzubringen, und hoffe, dass der eine oder andere Gedanke die Herzen berühren werde, erklärte Dekanin Bärbel Schäfer. Es gelte, die Vielfalt der Kulturen zu schätzen und aufeinander zuzugehen. Schäfer warb für „Gastfreundschaft, offene Türen und offene Herzen, und Teilen: das berühmte Wasser zur Suppe zu gießen, damit alle am Essen teilhaben können“. Es gebe vielfältige Arten der Gastfreundschaft, nicht nur jene, bei der Freunde und Familie eingeladen werden, sondern auch Gastfreundschaft als Form der Begegnung, etwa beim vergangenen Taizé-Treffen im Dreiländereck, als Jugendliche aus ganz Europa in privaten Haushalten beherbergt wurden.

Die entscheidende Frage der Gegenwart sei mehr denn je, wie miteinander umgegangen werde, und wie sich die Alteingesessenen und die Neudazugekommenen begegneten, sagte Matthias Wößner, katholischer Dekanatsreferent. Auch hierauf gebe es eine biblische Richtschnur: Alles, was man für sich selbst erwarte, solle man auch andern tun. Und der Fremde, der aufgenommen werde, solle wie ein Einheimischer gelten. „Jeder hat unterschiedliche Wurzeln, Eigenschaften und Ethnien in sich. Wir sind in uns vielfältig. Das verbindet uns Menschen“, meinte er. Vorgestellt wurde dazu der im Internet weit verbreitete Kurzfilm „The DNA Journey“ des Flugvergleichungsportals Momondo und der Plattform Ancestry DNA, in der stereotypische, von plumpen Vorurteilen geprägte Testpersonen aus verschiedenen Ländern mittels DNA-Analyse ihr genetisches Erbgut und ethnische Vorfahren herausfinden, und wenig überraschend vor dem Hintergrund von Migrationsbewegungen, Handel und Territorialwechsel über die Jahrtausende eben nicht nur von Menschen aus ihrer heutigen Nation abstammen. Begleitend dazu wurde in der Friedenskirche nochmals ein Teil der „DNA Reise“-Ausstellung des Jugendreferats der Stadt Rheinfelden gezeigt.

Jörg Hinderer, Krankenhausseelsorger und Beauftragter für Flucht und Migration des evangelischen Kirchenbezirks, machte auf die Aktion „Deutschland spricht“ am kommenden Wochenende aufmerksam, an der auch er sich beteilige, und bei der es darum gehe, Menschen unterschiedlicher Denkweisen an einen Tisch zu bringen, miteinander statt übereinander zu reden.

Eine Postkartenaktion hatten sich die Verantwortlichen auch zum Abschluss der „Interkulturellen Woche“ ausgedacht: Wer wollte, konnte eine Grußkarte ausfüllen, um sie einem anderen Teilnehmer zukommen zu lassen. Neben dem traditionellen Orgelspiel wurde der Gottesdienst auch von einem Musizierkreis (Muhsen Sulaiman, Samano Altahir Kazm) mit kurdischen Weisen an Saz-Instrumenten umrahmt.

Die Kollekte des Anlasses wird dem Internationalen Frauencafé des Stadtteilzentrums zugute kommen.

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