Weil am Rhein Blockheizkraftwerke: Power im Doppelpack für Friedlingen

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Das neue BHKW-Gebäude wurde dieser Tage auf dem Gelände von Endress und Hauser aufgestellt: Oliver K. Stöckl (rechts), Godehard Massing, Thomas Groß (3. und 4. von rechts, der Erste Bürgermeister Rudolf Koger (2. von rechts), Markus Indlekofer (2. von links) und Planer Daniel Weiss (Mitte). Foto: Stadtverwaltung/Bähr

Blockheizkraftwerke in Friedlingen: Stadtwerke Weil am Rhein und Endress+Hauser ziehen an einem Strang.

Die Stadtwerke Weil am Rhein und das Unternehmen Endress und Hauser treiben laut einer städtischen Mitteilung gemeinsam das Nahwärmenetz in der 3-Länder-Stadt voran. Dieser Tage wurde das neue Blockheizkraftwerk-Gebäude auf dem Firmengelände in Friedlingen aufgestellt.

Das erste von zwei Blockheizkraftwerken (BHKW) wird voraussichtlich im Februar geliefert. Ans Netz sollen die beiden stromgeführten BHKW im vierten Quartal 2024 beziehungsweise im vierten Quartal des Folgejahres gehen. Dann wird Endress und Hauser den Strom beziehen, während die Wärme ins Nahwärmenetz der Stadtwerke eingespeist wird.

Freude über raschen Ausbau

Dem neuen Gebäude statteten nun Oliver K. Stöckl, Geschäftsführer von Endress und Hauser, Godehard Massing (Director Business Administration) und Thomas Groß (Abteilungsleiter Facility Management) sowie der Leiter der Stadtwerke und Erste Bürgermeister, Rudolf Koger, der kaufmännische Werksleiter Markus Indlekofer und Planer Daniel Weiss einen Besuch ab.

„Wir freuen uns, dass es vorangeht“, sagte Oliver K. Stöckl. Rudolf Koger betonte: „Wir treiben den Ausbau des Nahwärmenetzes gezielt voran.“ Der Erste Bürgermeister verwies darauf, dass das Netz seit 2015 von 600 Metern auf gut fünf Kilometern gewachsen sei. Die Zahl der Megawattstunden hat sich auf gut 15 000 verfünffacht.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

„Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig in jeder Hinsicht“, machte Godehard Massing klar. Sie sei in den Firmenwerten verankert und ein prägendes Element der Unternehmenskultur, machte er deutlich. „Wir tragen mit unseren Produkten und Dienstleistungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit bei unseren Kunden bei.“ Dabei spiele es keine Rolle, ob es um eine schonende Ressourcennutzung oder die Verbesserung der Energieeffizienz und Dekarbonisierung gehe.

Endress und Hauser Deutschland habe 2023 bereits deutliche Energieeinsparungen und damit eine deutliche CO2-Reduktion realisiert. „Die weiteren Schritte für die nächsten Jahre sind bereits konkret in Planung“, erklärte Massing.

Viel effizienter als Gasturbinen

Die beiden zukünftigen BHKW, die durch die Stadtwerke Weil am Rhein finanziert und betrieben werden, verfügen über eine Gesamtleistung von 700 Kilowatt elektrisch und rund 1000 Kilowatt thermisch. Blockheizkraftwerke sind besonders effizient, da diese Strom und Wärme kombiniert erzeugen. „Damit sind Wirkungsgrade von mehr als 90 Prozent möglich“, machte Planer Daniel Weiss deutlich. Zum Vergleich: Die weltbesten Gasturbinen schaffen etwas mehr als 50 Prozent. Wichtig sei, dass der erzeugte Strom optimal verwertet werde. Das sei der Fall in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit, hieß es. Erstmals werde auf nationaler Ebene eine wärmegetriebene Wärmepumpe eingesetzt. Damit erhöhe sich der Gesamtwirkungsgrad um rund zehn Prozent gegenüber einer konventionellen Ausführung.

Erste wärmegetriebene Wärmepumpe

Es sei innovativ, keinen wertvollen Strom zu benötigen, um Wärme auf ein nutzbares Temperaturniveau anzuheben, erklärte Weiss. Die BHKW seien zudem sowohl für den Betrieb mit Wasserstoff als auch mit Biogas geeignet.

Das Interesse der Weiler an der Energiewende ist laut Koger groß – dies zeige vor allem die Nachfrage nach Nahwärme. Neben dem Bau von neuen Leitungen sind jedoch auch weitere Wärmequellen notwendig. „Die BKHW sind dabei natürlich ein wichtiger Baustein“, sagte Koger, der sich bei den Verantwortlichen des Unternehmens für die gute Zusammenarbeit bedankte.

Quartierskonzept für Friedlingen

Auch Massing betonte: „Es freut mich, dass wir gemeinsam etwas für den Standort und den Stadtteil tun können.“ Es handle sich um ein Projekt, welches im Sinne eines Quartierskonzepts die Energieeffizienz für den Stadtteil Friedlingen fördern soll.

Die Stadtwerke prüfen weitere Wärmequellen. Unter anderem werde genauer unter die Lupe genommen, ob die Abwärme der Kläranlage Bändlegrund genutzt werden kann.

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