Weil am Rhein Gemeinsame Faszination fürs Operieren

Ingmar Lorenz
Volker Herold geht in den Ruhestand, in der Weiler Tagesklinik ist ab dem neuen Jahr Randi Bieling tätig. Foto: Ingmar Lorenz

Tagesklinik: Randi Bieling tritt zum neuen Jahr die Nachfolge von Volker Herold an

Weil am Rhein (ilz). Fliegender Wechsel in der Tagesklinik am Rathaus: Zum Jahreswechsel tritt Randi Bieling die Nachfolge von Volker Herold an. Nach mehr als 40 Berufsjahren und nach 26 Jahren in der Tagesklinik in Weil am Rhein geht Herold in den Ruhestand.

1995 hatte er die Einrichtung gemeinsam mit Rainer Brenneisen aufgebaut, seit sich Brenneisen vor fünf Jahren zur Ruhe gesetzt hatte, führte er die Zusammenarbeit in der Tagesklinik mit Sami Tahiraj fort. Entscheidend für die positive Entwicklung, die die Tagesklinik nahm, war nicht zuletzt auch die Mitarbeit von Herolds Ehefrau Petra. Sie kümmerte sich bis 2007 unter anderem um die Verwaltung sowie das Personal und war als OP- und Anästhesieschwester tätig.

„Wir wollten damals das ambulante Operieren auch in Weil einführen“, blickt Herold auf die Anfänge der Tagesklinik zurück, die ihm auch die Möglichkeit bot, sich als Chirurg niederzulassen, ohne auf das Operieren verzichten zu müssen. Er habe sich seinerzeit in ganz Deutschland nach einer Möglichkeit dafür umgeschaut und schließlich in Weil am Rhein die perfekte Lösung gefunden, sagt der aus Nordrhein-Westfalen stammende Mediziner.

Zunächst sei es nicht einfach gewesen, die Bürger, aber auch die Fachkollegen von den Vorteilen, die eine Tagesklinik für die Patienten bietet, zu überzeugen. Im Lauf der Zeit aber gelang es, und die Patientenkartei wuchs stetig an. Inzwischen umfasst sie an die 66 000 Einträge. Die Patienten kommen aus weiten Teilen des Markgräflerlands, aber auch aus Frankreich und der Schweiz.

Für Herold übte das Operieren stets eine große Faszination aus, sagt er. Zum einen, weil durch einen operativen Eingriff ein Patient dauerhaft von seinen Beschwerden befreit werden kann, zum anderen aber auch, weil ihm das Operieren an sich einfach Spaß macht. „Wir sind Handwerker – akademische Handwerker“, sagt der 65-Jährige über die Arbeit eines Chirurgen.

Diese Ansicht teilt seine Nachfolgerin Randi Bieling. Ebenso wie Herold will auch sie auf keinen Fall auf das Operieren verzichten. „Das wäre für mich ein absolutes No-Go.“

Auf einer Wellenlänge

Und ebenso wie Herold hat sie, wie sie sagt, den „alten Chirurgen“ gelernt. Das bedeutet, dass sie sich während der Facharztausbildung mit vielen verschiedenen Facetten der Chirurgie vertraut gemacht hat, während inzwischen eher die frühzeitige Spezialisierung auf einen bestimmten Teilbereich als Regelfall gilt. Für die Patienten bedeutet Bielings umfassende chirurgische Ausbildung wiederum, dass das bisher dort angebotene Portfolio an möglichen Eingriffen zum allergrößten Teil bestehen bleiben wird. Auch Herolds Mitarbeiter und Auszubildende wird Bieling übernehmen.

Bieling hatte bislang in einem Kölner Krankenhaus als Oberärztin gearbeitet, bevor sie in Alt-Weil ihre neue Heimat fand. „Wir sind wirklich toll aufgenommen worden“, freut sie sich über ihren neuen Wohnort. Der Kontakt zu Herold war im Grunde durch Zufall entstanden: Ihr Mann, geschäftlich bereits im Dreiländereck tätig, war Herolds Patient.

Die vergangenen Monate hat Bieling bereits genutzt, um sich mit den Gegebenheiten in der Klinik, mit dem Personal und mit den Patienten vertraut zu machen. Für einen nahtlosen Übergang ist also alles bestens vorbereitet. Und für die eine oder andere Frage, die sich gerade im Bereich des Betriebswirtschaftlichen noch ergeben könnte, wird Volker Herold weiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

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