Ausschüsse: Neubau für 14,5 Millionen Euro / Planung vierstöckig / Zuschussfähig sind nur drei Geschosse
Rund 14,5 Millionen Euro wird die geplante Erweiterung der Gemeinschaftsschule kosten. Die Stadt will nun beim Land einen Antrag auf Förderung nach den Schulbauförderrichtlinien stellen.
Von Jasmin Soltani
Weil am Rhein. Seit die ehemalige Markgrafenschule zur Gesamtschule umstrukturiert wurde, steigen die Schülerzahlen. Ins neue Schuljahr 2018/19 ist sie mit 88 Schülern vierzügig gestartet, in den beiden vorigen Schuljahren war sie ebenfalls vier-, beziehungsweise dreizügig. Das stellt die als zweizügige Einrichtung konzipierte Schule vor erhebliche räumliche Probleme. 695 Quadratmeter fehlen insgesamt.
Nun soll auf der Fläche des heutigen Fahrradschuppens ein rechteckiger Neubau entstehen, in den die Fachräume umziehen sollen, ebenso wie der Musiksaal. Zwei weitere Klassenzimmer und ein Bewegungsraum sollen ebenfalls Platz finden.
Das Regierungspräsidium Freiburg hat der Planung grundsätzlich zugestimmt, wie Hauptamtsleiterin Annette Huber in der gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss sowie Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss mitteilte. Zu erwarten ist eine 33-prozentige Förderung der zuschussfähigen Baukosten.
Nicht förderfähig, aber in der Planung enthalten, ist ein viertes Stockwerk für drei weitere Klassenzimmer. Sie wären hilfreich für die Realschule, die ebenfalls an Raumnot leidet. Die Schulbauförderrichtlinie sieht zwar einen leicht erhöhten Raumbedarf, er reiche aber für einen Zuschuss nicht aus, teilte Annette Huber mit.
Dass die Schulen verpflichtet würden, einen differenzierten Unterricht anzubieten, der benötigte zusätzliche Raumbedarf aber in den Förderrichtlinien nicht berücksichtigt werde, kritisierte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz ausdrücklich.
Deshalb will die Stadt das Gebäude nun dennoch vierstöckig weiterplanen und womöglich auch entsprechend bauen. Der Bedarf werde steigen, und ein nachträgliches Aufstocken rechne sich definitiv nicht, teilte Erster Bürgermeister Christoph Huber auf Nachfrage von Axel Schiffmann mit. Außerdem habe sich das Konzept des Schulzentrums bewährt, bei dem sich Realschule, Oberrhein-Gymnasium und Gemeinschaftsschule gegenseitig Räume zur Verfügung stellen können. Für die Bewilligung des Zuschusses für den Neubau sei das Planen eines weiteren Stockwerks nicht hinderlich, ergänzte Annette Huber.
In den beiden Ausschüssen stieß das Vorgehen auf Zustimmung, das letzte Wort hat nun der Gemeinderat am kommenden Dienstag.
Eine bittere Pille muss die Schule vorerst noch schlucken: Bis der Neubau steht, werden Fachräume nur begrenzt zur Verfügung stehen.
