Weil am Rhein Geschätzt als Unternehmer, Feuerwehrkommandant und Politiker

(sif)
Trauer um Albert Fuchs: Die Aufnahme entstand zu seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Trauer um Albert Fuchs, der unerwartet im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Ehrenamtlich stark engagiert.

Weil am Rhein - Eine traurige Nachricht machte gestern in der Stadt die Runde: Albert Fuchs, ein erfolgreicher, angesehener Unternehmer mit Weitblick, ein passionierter Feuerwehrmann und verdienstvoller Ehrenkommandant sowie profilierter Kommunalpolitiker der Freien Wähler ist am Montagabend zu Hause unerwartet an den Folgen eines Sturzes im Alter von 82 Jahren gestorben.

Albert Fuchs feierte nach der Rückkehr von einer seiner geliebten Schiffsreisen zusammen mit seiner Frau Hilde am Freitag den 55. Hochzeitstag im Kreis der Familie mit Sohn Dietmar, der Tochter Angelika und den vier Enkeln, außerdem besuchte er am Samstag die Jahresfeier des TV Weil.

Früh Verantwortung übernommen

Trotz starker beruflicher Anspannung, die die Leitung eines renommierten Gipsergeschäfts mit zeitweise bis zu 50 Mitarbeitern mit sich brachte, war es für „Albi“, wie ihn seine Freunde nannten, schon in jungen Jahren selbstverständlich, sich beispielhaft in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen und Verantwortung zu übernehmen – sei es als Feuerwehrkommandant oder als Kommunalpolitiker.

„Albert Fuchs hat sich um die Stadt verdient gemacht“, hatte der frühere Oberbürgermeister Peter Willmann gesagt, als er dem bekannten Gipsermeister 1994 für sein vielfältiges ehrenamtliches Wirken das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte. Er war eine Institution in Weil am Rhein und nahm auch während seines Ruhestands zusammen mit seiner Frau immer rege am öffentlichen Leben in der Stadt teil.

Verve, Können und Geschick

Albert Fuchs, ein gebürtiger Weiler, der auf der Leopoldshöhe groß geworden ist, übernahm im Jahr 1965, fünf Jahre nach der Meisterprüfung, den von seinem Vater 1929 gegründeten Handwerksbetrieb. Mit Verve, Können und Geschick baute er ihn mit takräftiger Unterstützung durch seine Frau Hilde zu einem der größten Gipsergeschäfte im Landkreis Lörrach aus. 2010 übergab er den prosperierenden Betrieb an seinen Sohn Dietmar, der seither alleiniger Geschäftsführer ist und das Unternehmen erfolgreich und im Sinne seines Vaters weiterführt.

Über den Beruf hinaus engagierte sich Albert Fuchs in der Freiwilligen Feuerwehr, der er 63 Jahre aufs engste verbunden war. Mit 35 Jahren wurde er Kommandant – der jüngste im Regierungsbezirk und Weils erster Stadtbrandmeister. Der Feuerwehr und dem Dienst am Nächsten verschrieb er sich mit Leib und Seele. Er führte die Weiler Wehr 22 Jahre souverän, knüpfte Kontakte nach Frankreich sowie in die Schweiz und war Mitbegründer des Regio-Feuerwehrmarsches. Durch ihn wurden zahlreiche freundschaftliche Beziehungen über die Grenzen geknüpft und gepflegt.

Für sein leidenschaftliches Wirken, das er nur, wie er immer wieder betonte, dank des starken Rückhalts durch seine Frau Hilde erbringen konnte, erhielt er als Anerkennung die höchste Auszeichnung des Feuerwehrverbands. Das Feuerwehrehrenkreuz in Gold verlieh ihm der deutsche Feuerwehrpräsident. Und in Frankreich bekam er die „Medaille d’honneur des Sapeurs-Pompiers“ für den Ausbau der grenzüberschreitenden Kontakte.

Sein Herz schlug für die Feuerwehr

Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Feuerwehrdienst engagierte sich Albert Fuchs in der Altersabteilung und war viele Jahre bis vor Kurzem Obmann der Altersabteilungen der Feuerwehren im Landkreis Lörrach. Sein Herz schlug immer für die Feuerwehr und den Dienst für die Allgemeinheit. Dies war Ausdruck eines selbstlosen Handelns.

Welches Gewicht das Wort von Albert Fuchs hatte, zeigte auch sein kommunalpolitisches Wirken, zu dem ihn sein Freund Dieter Buchheimer als langjähriger UFW-Vorsitzender animiert hatte. 25 Jahre gehörte Albert Fuchs dann dem Gemeinderat an, zudem vertrat er die Interessen der Stadt zehn Jahre lang als Mitglied des Kreistags. Vor allem im Bauausschuss des Gemeinderats waren seine Kenntnisse und sein fachlicher Rat gefragt, ebenso sein Gespür für das Machbare. Und wenn ihm etwas missfiel, nahm Albert Fuchs kein Blatt vor den Mund.

Auch nach dem Ausscheiden aus dem Gremium erhob er immer wieder seine Stimme zu aktuellen Themen. So machte er sich beispielsweise im Zusammenhang mit dem Bau der „Dreiländergalerie“ an der Hangkante zusammen mit Verena und Werner Sänger dafür stark, einen Bürgersaal in das Projekt zu integrieren.

Mit Albert Fuchs verliert die Stadt einen stark engagierten, jederzeit verlässlichen, hilfsbereiten und gradlinigen Bürger. Er war auch ein sehr geselliger Mensch und pflegte verschiedene Freundeskreise.

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