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Weil am Rhein Gesundheit an erster Stelle

Zoë Schäuble
Im Fußball gibt es Geisterspiele, teilweise wurde der Spielbetrieb aber auch ganz eingestellt. Foto: pixabay/SeppH

Umfrage: Weiler Sportvereine reagieren auf verschärfte Corona-Maßnahmen

Weil am Rhein - Die kürzlich erfolgten Verschärfungen der Corona-Regeln haben auch Einfluss auf den Breitensport. Wir haben uns bei Weiler Vereinen zur aktuellen Situation umgehört.

Fußball-Spielbetrieb eingefroren

Perseus Knab, sportlicher Leiter der Aktiven beim SV Weil, begrüßt die Entscheidung des Fußballverbands, den Spielbetrieb einzufrieren: „Wir gehen verfrüht in die Winterpause. Das finde ich absolut richtig.“ Die Spieler hat der Verein bereits informiert und auch das Training der drei aktiven Herrenmannschaften bis auf weiteres eingestellt. „Obwohl wir noch mit 2G trainieren dürften, ist es angesichts der steigenden Infektionszahlen unverantwortlich.“

Zudem gebe es doch unter den drei aktiven Herrenmannschaften einige Spieler, die aufgrund der fehlenden Impfung vom Training ausgeschlossen werden müssten. Knab: „Lediglich eine Herrenmannschaft ist vollständig geimpft.“

Im Vorfeld hatten bereits einige Spiele abgesagt werden müssen, da in den gegnerischen Vereinen der Impfstatus nicht ausreichte und so nicht genügend Spieler antreten konnten.

Die neue Corona-Verordnung hatte für Zuschauer die 2G-Plus-Regelung vorgesehen. Wer ein Spiel besuchen will, muss neben dem Impf- und Genesenen-Nachweis einen Antigen-Schnelltest vorweisen.

Momentan nur Geisterspiele

Obwohl die Humboldt-Halle über einen Zuschauerbereich verfügt, hatte sich der Volleyballclub Weil am Rhein bereits vor Inkrafttreten der neuen Verordnung gegen Besucher entschieden. „Momentan finden nur Geisterspiele statt“, erklärt Vereinsvorsitzende Katarzyna Jakob.

Wie lange der Spielbetrieb beim Volleyball überhaupt noch aufrecht erhalten wird, stehe in den Sternen. „Für Samstag ist in Freiburg die U-18-Meisterschaft geplant“, berichtet Jakob. Noch sei nichts abgesagt, der Verein habe sich aber aus Sicherheitsgründen gegen die Teilnahme entschieden.

Sorge vor Infektion ist groß

Obwohl der Kontakt unter den Spielern bei der Sportart nahezu ganz umgangen werden kann, ist die Sorge vor einer möglichen Infektion zu groß. „Bei der Meisterschaft treffen rund 60 Leute aufeinander. Das Risiko vermeiden wir, schließlich haben wir als Verein auch eine Verantwortung.“

Trainiert wird aber derzeit noch. „Alle Trainer sind geimpft und von allen Spielern sind es rund drei Personen, die aufgrund der fehlenden Impfung vom Training ausgeschlossen werden.“

(Noch) Sonderregelungen für Jugendliche

Anders sehe das bei den Jugendmannschaften aus. Dort habe man bislang den Impfstatus nicht verfolgt, da für sie ohnehin Sonderregelungen gelten. Bis Jahresende ist für die Zwölf- bis Siebzehnjährigen auch bei roter Corona-Ampel die Teilnahme an Sportangeboten im Innenbereich weiterhin aufgrund der regelmäßigen Testungen in der Schule möglich – so will es die neue Verordnung.

Auch die Trainer der Judoschule in Haltingen, die vordergründig Kurse für Kinder und Jugendliche anbieten, haben sich entschieden, den Trainingsbetrieb einzustellen. „Wir reagieren damit auf die weiter steigenden Zahlen und ziehen die Notbremse“, erklärt Inhaber René Tscharntke.

Judotraining noch erlaubt, trotzdem eingestellt

Drei Trainer hatten bislang die fünf Kindergruppen betreut. Weil man bei der Ausübung des Sports den Körperkontakt zwar minimieren, allerdings nicht gänzlich vermeiden konnte, hatten die Trainer auf der Matte Maske getragen, berichtet Tscharntke. „Die Kinder allerdings nicht.“

Die Entscheidung, den Trainingsbetrieb einzustellen, fiel den Verantwortlichen nicht leicht. „Natürlich steht die Gesundheit unserer Mitglieder an erster Stelle.“

Allerdings habe man darauf gehofft, den Betrieb noch bis Mitte Dezember aufrecht erhalten zu können. Tscharntke: „Vom 13. bis 15. Dezember hätten die Gürtelprüfungen stattgefunden. Darauf haben sich viele Kinder lange vorbereitet.“ Bereits im vergangenen Jahr hatten die Prüfungen coronabedingt ausfallen müssen.

TuS-Trainingsbetrieb läuft weiter

Bei der Turn- und Sportgemeinschaft in Ötlingen läuft der Trainingsbetrieb derzeit noch, wie die stellvertretende Vorsitzende Catherina Winterle berichtet. Neben Turnen bietet der Verein ein breites Angebot an sportlichen Aktivitäten, wie etwa Badminton, Fitness und Jazz-Tanz. „In meiner Abteilung, dem Eltern-Kind-Turnen und dem Jazz-Tanz sind, bis auf diejenigen, die von der 2G-Regel nicht betroffen sind, alle geimpft.“

Zudem biete die Mehrzweckhalle in Ötlingen ausreichend Platz, sodass bei den meisten Aktivitäten der Mindestabstand eingehalten werden könne. Winterle: „Beim Turnen tragen die Trainer eine Maske, wenn sie Hilfestellung geben.“

Nicht-Geimpfte von Teilnahme ausgeschlossen

In anderen Abteilungen sei die Impfquote aber wesentlich geringer. „Mit Inkrafttreten der 2G-Regelung gibt es nun auch hier einige Personen, die von der Kursteilnahme ausgeschlossen werden müssen.“ Andere kämen trotz Impfung nicht mehr, weil sie sich um ihre Gesundheit sorgten.

Insgesamt hat Winterle aber den Eindruck, dass die Resonanz trotz der verschärften Bestimmungen positiv ist: „Die meisten sind froh, dass Sport treiben auch in der Gruppe und in Kursen nach wie vor möglich ist.“

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