Als Ortsbevollmächtigter der Weiler GdED erlebte Pfister von 1982 bis 1987 nicht nur die sinkende Bedeutung der Bahn als Arbeitgeber für Weil am Rhein mit, sondern auch die sich schon abzeichnende rückläufige Bedeutung von Gewerkschaften für die Arbeitnehmer.
Ob der 1. Mai in einer Nicht-Corona-Zeit als Kundgebungstag und allgemein als Tag der Arbeit begangen werden muss? „Ideologisch vielleicht“, schränkt der EVG-Senioren-Vorsitzende ein. „Notwendig ist er nicht mehr, es geht kaum noch einer hin.“ Denn wenn es den Menschen gut gehe, hätten sie es nicht nötig, für ihre Rechte zu streiten, vermutet der Gewerkschafter. Dies habe sich ab Mitte der 1980er-Jahre abgezeichnet.
1. Mai im Internet
Die Gewerkschaft an sich sei aber sinnvoll. Schließlich gehe es darum, dass die Arbeitnehmer auch eine Interessenvertretung haben. Zu bestimmten Aktionen und Demonstrationen ließen sich auch immer noch einige Leute motivieren. „Doch wie früher mit riesigen Massen, das gibt es heute nicht mehr. Heute ist jeder eher auf sich selbst bezogen.“ Und ob am 1. Mai im Internet der Tag der Arbeit auf Resonanz stoße, bezweifelt der 72-Jährige stark.