Weil am Rhein Gleiche Regeln wie für alle Schulen

Alisa Eßlinger
Um Abstand zu halten, wurden Einbahnregelungen im Flur aufgestellt. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Interview: Schulleiterin Bettina Schindler spricht über den zweiten Bildungsweg

Weil am Rhein - Nicht nur für die Abschlussschüler des erste Bildungswegs, sonder auch für die des zweiten geht es ab dem 4. Mai wieder in die Klassenzimmer. Schulleiterin des Bildungswerks der Erdiözese Freiburg für Berufskolleg und Abendgymnasium, Bettina Schindler, berichtet auf Nachfrage von Alisa Eßlinger über die Richtlinien für den zweiten Bildungsweg und vor welchen Herausforderungen und Veränderungen sie steht.

Frage: Die weiterführenden Schulen führen wieder den Unterricht für ihre Abschlussklassen ein. Wie sieht es mit den Abschlussklassen des Berufskollegs und des Abendgymnasiums aus?

Auch für das Abendgymnasium und das Berufskolleg gelten dieselben Regeln wie für die Schulen des ersten Bildungswegs. Das heißt, am Berufskolleg unterrichten wir ab 4. Mai wieder alle Schüler, denn unsere beiden Klassen sind beides Abschlussklassen. Der Prüfungszeitraum für die schriftliche Prüfung hat sich nicht verändert, allerdings gibt es nicht nur einen Nachtermin, sondern auch einen Nach-Nachtermin, damit wirklich alle zur Prüfung antreten können.

Am Abendgymnasium unterrichten wir die Klasse 12 und 13 ab dem 4. Mai. Die schriftlichen Abiturprüfungen haben sich aber verschoben und liegen nun beinahe zeitgleich mit den Fachhochschulreife-Prüfungen. Das Abitur legen unsere Schüler gemeinsam mit den Abiturienten des Kant-Gymnasiums ab, sie erhalten auch genau dieselben Aufgaben, die wir zentral erhalten.

Frage: Werden die Schüler automatisch in das nächste Schuljahr versetzt oder gelten für das Berufkolleg und Abendgymnasium andere Richtlinien?

Für die Klasse 10 und 11 des Abendgymnasiums gilt ebenfalls die Richtlinie, dass die Schüler automatisch versetzt werden. Wir hoffen aber immer noch darauf, dass wir sie noch ein paar Wochen im Präsenzunterricht haben können.

Frage: Welche Auswirkungen kann die Corona-Krise auf den Unterricht am Berufskolleg haben?

Für den Unterricht am Berufskolleg haben wir uns einiges einfallen lassen, damit die Vorgaben, zum Beispiel was die Hygienevorschriften angeht, eingehalten werden können. Zum einen haben wir die beiden Klassen neu aufgeteilt, damit wir noch kleinere Klassengrößen haben. Es gibt einen neuen Stundenplan, der gewährleistet, nur zwei Gruppen gleichzeitig zu unterrichten. Der Beginn ist flexibler, damit nicht alle gleichzeitig beginnen, in die Pause und aus dem Unterricht gehen.

Frage: Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?

Wie auch an den öffentlichen Schulen müssen wir uns an die Vorgaben aus dem Kultusministerium halten. Also Abstand einhalten, Handseife, Papierhandtücher und Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen und dergleichen. Die Schüler werden auch noch ein Merkblatt erhalten, auf dem über die wichtigsten Verhaltensregeln informiert wird. Die Schüler und auch die Lehrer aus dem Ausland haben von uns Passierscheine erhalten, damit sie überhaupt zur Schule kommen dürfen.

Frage: Wie erhalten die Schüler ihre Unterrichtsmaterialien?

Bisher haben die Lehrer die verschiedensten Möglichkeiten des Fernunterrichts ausgeschöpft. Das geht über die Versendung von Material auf elektronischem Weg, verschiedene Online-Plattformen, Videokonferenzen bis hin zur Erstellung von Lehrfilmen, die ebenfalls digital abgerufen werden können.

Frage: Mit welchen Veränderungen rechnen Sie in der „Nach-Corona-Zeit“?

Die Versorgung der Schüler hat im Moment noch einen etwas experimentellen Charakter. Das ist für die Zukunft noch ausbaufähig. Sicher muss man da die Erfahrungen der Kollegen auswerten und die Unterrichtsgestaltung an die neuen Lernwelten anpassen. Außerdem hat auf der Schülerseite nicht jeder die optimale Ausstattung. Da muss man überlegen, wie man da Abhilfe schafft. Vielleicht bietet da auch der Digitalpakt Möglichkeiten.

Frage: Was nehmen Sie als Schulleiterin aus dieser besonderen Zeit mit? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Generell taucht an unseren Schulen, insbesondere am Abendgymnasium, ein Problem auf, das es an den öffentlichen Schulen wohl eher nicht gibt: sehr wichtig für unsere Schüler ist der besonders intensive Sozialkontakt innerhalb der Klassen und zu den Lehrkräften. Das ist in Zeiten von Corona natürlich nicht mehr möglich. Das bedauern wir alle sehr.

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