Neben der Pandemie ist auch der Ukraine-Krieg ein Thema, das die Menschen beschäftigt und für Günther-Fiedler auch die Frage aufwirft, inwiefern das Feiern eines kirchlichen Fests angesichts des Leids, das so viele Menschen derzeit ertragen müssen, überhaupt vertretbar ist. Die Pfarrerin verknüpft mit dem Begehen des Osterfests in Krisen- und Kriegszeiten aber auch den Gedanken der Hoffnung auf einen Neuanfang, auf Besserung. „Besonders der Karfreitag transportiert den Schmerz, die Trauer und auch das Gefühl, allein gelassen zu werden – diese Gefühle sind es sicherlich auch, die die Menschen in der Ukraine, aber auch hier gerade erleben.“
Durch das gemeinsame Erleben der Ostergottesdienste, sowohl an Gründonnerstag, Karfreitag als auch am Ostersonntag, könne man sich gegenseitig Kraft, Trost und Hoffnung spenden. Damit diese Unterstützung sich aber nicht nur auf die Ostertage konzentriert, haben sich Günther-Fiedler und Gerd Möller, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, zusammengeschlossen und werden immer donnerstags Friedensgebete für die Ukraine in ökumenischer Form konfessionsübergreifend abwechselnd in allen Kirchen der Gemeinde abhalten.
Eine Besonderheit des diesjährigen Osterfests wird das Feiern des Abendmahls sein, was bislang pandemiebedingt ausfallen musste. „Obwohl wir weiterhin Abstand halten und uns beim Empfang des Segens nicht die Hände reichen werden, können wir dennoch gemeinsam Brot und Wein empfangen.“ Ab 10 Uhr findet am Ostersonntag der Gottesdienst in der Haltinger Kirche statt.