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Weil am Rhein Gottesdienst, Gebäck und Eiersuche

Zoë Schäuble
Ostereier, Osterhasen und Osterglocken sorgen für Farbtupfer in der Stadt. Foto: Fotos: Saskia Scherer

Umfrage: Was Bäcker, Pfarrerin und Kindergarten zum Osterfest beitragen

Wer ermöglicht ein gelungenes Osterfest? In einer Umfrage unserer Zeitung kommen Menschen zu Wort, die ihren Teil beitragen. Pfarrerin Christina Günther-Fiedler berichtet von ihren Vorbereitungen auf den Gottesdienst, Kita-Leiterin Sandra Trefzer vom „Haus der kleinen Stühle“ erzählt, was die Kinder an Ostern erleben und Bäcker Simon Fritz erklärt, wie er Osterlämmer herstellt.

Von Zoë Schäuble

Weil am Rhein. Zwei Jahre in Folge konnte Ostern aus kirchlicher Sicht nicht richtig begangen werden, erinnert sich Christina Günther-Fiedler, Pfarrerin im Weiler Stadtteil Haltingen. „Im ersten Pandemiejahr war überhaupt keine Feier möglich, im zweiten musste mehrheitlich auf digitale Angebote ausgewichen werden, wobei die Technik auch noch nicht ganz ausgereift war.“

Trotz hoher Inzidenzen hat das Land aber unlängst Lockerungen beschlossen, die ein Osterfest auch innerhalb der Kirchengemeinde möglich machen. Günther-Fiedler: „Es wird schon anders werden, als gewohnt.“ Denn die Abstände sollten während der Gottesdienste nach wie vor eingehalten und nicht jede Kirchenbank wird besetzt werden. Obwohl inzwischen während des Gottesdiensts keine Maske mehr getragen werden muss, empfiehlt die Pfarrerin in Absprache mit der Gemeinde das Tragen weiterhin.

Gegenseitig Kraft geben

Neben der Pandemie ist auch der Ukraine-Krieg ein Thema, das die Menschen beschäftigt und für Günther-Fiedler auch die Frage aufwirft, inwiefern das Feiern eines kirchlichen Fests angesichts des Leids, das so viele Menschen derzeit ertragen müssen, überhaupt vertretbar ist. Die Pfarrerin verknüpft mit dem Begehen des Osterfests in Krisen- und Kriegszeiten aber auch den Gedanken der Hoffnung auf einen Neuanfang, auf Besserung. „Besonders der Karfreitag transportiert den Schmerz, die Trauer und auch das Gefühl, allein gelassen zu werden – diese Gefühle sind es sicherlich auch, die die Menschen in der Ukraine, aber auch hier gerade erleben.“

Durch das gemeinsame Erleben der Ostergottesdienste, sowohl an Gründonnerstag, Karfreitag als auch am Ostersonntag, könne man sich gegenseitig Kraft, Trost und Hoffnung spenden. Damit diese Unterstützung sich aber nicht nur auf die Ostertage konzentriert, haben sich Günther-Fiedler und Gerd Möller, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, zusammengeschlossen und werden immer donnerstags Friedensgebete für die Ukraine in ökumenischer Form konfessionsübergreifend abwechselnd in allen Kirchen der Gemeinde abhalten.

Eine Besonderheit des diesjährigen Osterfests wird das Feiern des Abendmahls sein, was bislang pandemiebedingt ausfallen musste. „Obwohl wir weiterhin Abstand halten und uns beim Empfang des Segens nicht die Hände reichen werden, können wir dennoch gemeinsam Brot und Wein empfangen.“ Ab 10 Uhr findet am Ostersonntag der Gottesdienst in der Haltinger Kirche statt.

Lieder singen und basteln

Weil die Kindertagesstätte „Haus der kleinen Stühle“ eine städtische Einrichtung ist, werden kirchliche Osterbräuche zu Ostern nicht vermittelt. „In der Kita ist immer an Gründonnerstag das eigentliche Osterfest“, berichtet Leiterin Sandra Trefzer. Diesmal frühstückten die 80 Kinder gruppenintern mit ihren jeweiligen Erziehern mit eigens gebackenen Quark-Ölteig-Hasen. Anschließend traf man sich in der Turnhalle, um eine Folge „Felix der Hase“ zu sehen. „Die Ablenkung haben die Erzieher genutzt und allen Kindern ein Osternest im Garten versteckt“, sagt Trefzer. Im Vorfeld hatten die Kinder diese Körbchen selbst gebastelt, und der Förderverein der Kita hatte für eine passende Füllung gesorgt. Lieder und Bastelarbeiten, die den Gang und die Räume der Kita schmücken, sorgten für festliche Stimmung.

Osterlämmer

Simon Fritz, Inhaber der Bäckerei Konditorei Fritz, verkauft rund um die Osterzeit Hasen aus Mürbeteig mit Bemalung, Osterhasen aus Hefeteig und Lämmer aus Biskuit. „Das ist Saisonware, die es nur für einen ganz kurzen Zeitraum bei uns zu kaufen gibt“, erklärt Fritz, der die Bäckerei in vierter Generation führt. Besonders um Ostern, wenn die Leute gerne gemeinsam ausladend frühstücken, verkaufen sich die Gebäckstücke gut. Sechs Bäcker sind in der Backstube am Werk und werden von drei Konditoren unterstützt. „Besonders die Biskuit-Lämmer verlangen ordentliches Handwerk, da die Hälse sehr dünn sind und leicht abbrechen“, weiß der Bäcker.

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