Weil am Rhein Grenzüberschreitender Lärm wird eingedämmt

mcf
Der Kran verursacht kräftig Lärm. Foto: zVg

Kran: Der Friedlinger Hans-Josef Meßmann kann erneut Erfolg verbuchen / Basler Firma muss handeln

Weil am Rhein - Hans-Josef Meßmann ist bei der Bekämpfung der Lärmimmissionen erneut erfolgreich gewesen. Nachdem der Friedlinger im Jahr 2017 erreichen konnte, dass die Firma Vigier (vormals Beton AG Basel) die in der Schweiz geltenden Grenzwerte einhält, geriet der „Kran Nr. 9“ der Firma Rhenus nun in den Fokus. Denn dieser sorgt laut Meßmann seit Ende vergangenen Jahres für erheblichen Lärm.

Das erneut vom betroffenen Anwohner eingeschaltete Lärmschutzamt von Basel-Stadt sieht das ähnlich. Matthias Nabholz, Leiter des Amts für Umwelt und Energie in Basel-Stadt, verweist darauf, dass das Unternehmen bis Ende der Woche Zeit hat, lärmmindernde Maßnahmen vorzuschlagen. „Wir sind gespannt.“

Lärm-Werte deutlich verschlechtert

Eine messtechnische Untersuchung der Lärmimmissionen der Anlage hatte ergeben, dass sich gegenüber der vorherigen Messung im Jahr 2013 die Werte deutlich verschlechtert haben, bestätigt das Amt auf Nachfrage unserer Zeitung, wobei auf mögliche Abnutzung des Belags verwiesen wird. Folge: Rhenus wurde amtlich aufgefordert, die Anlage sanieren zu lassen.

„Dazu muss das Unternehmen dem Lärmschutzamt einen Sanierungsvorschlag einreichen, worin ersichtlich ist, wie die Pegel der Anlagen so reduziert werden können, damit diese wieder (maximal) das Niveau der letzten Messung im Jahr 2013 erreichen“, freut sich der Friedlinger Anwohner über den Erfolg.

Konkret geht es um den „Kran Nr. 9“, der laut Meßmann zuvor in Friedlingen nicht zu hören war. Dieser Kran entlädt seinen Schilderungen zufolge Schiffe, die Material (Sand und Kies) für die Firma Vigier anliefern. „Beim Senken der Schaufel, also wenn das Stahlseil des Krans abgerollt wird, entsteht dieser Lärm.

Ebenso, aber nicht ganz so laut, ist der Lärm, wenn die Schaufel mit Schüttgut angehoben wird.“ Dazu komme, dass dieses Schüttgut in einen Stahltrichter gekippt werde. „Offensichtlich ist die vom Lärmschutzamt vorgeschriebene Gummi-Auskleidung des Trichters sehr schadhaft“, vermutet auch der lärmgeplagte Friedlinger. So entstehe ein heftiger Lärm, wenn Kies auf den Stahltrichter prallt.

Seine schriftlichen Beschwerden an die Firma Rhenus seien beantwortet worden, aber in der Sache passiere nichts. „Der Lärm besteht seit Ende vergangenen Jahres und die Lärmquelle wurde nicht beseitigt. Da nun die Balkon-Saison beginnt, ist dieser Lärm nicht zumutbar.“ Und auch aus diesem Grund habe er sich an das Lärmschutzamt Basel-Stadt gewandt.

Amtsleiter Nabholz kann sich verschiedene lärmmindernde Maßnahmen vorstellen, die das Unternehmen vorschlägt. Diese könnten von einer Erneuerung des Belags im Trichter über eine andere Fallhöhe der Stoffe bis zu einem Umzug dieser Tätigkeit in eine Halle reichen. Dass es in dem Hafengebiet ganz ohne Lärm geht, sei nur zu Corona-Zeiten oder bei schlecht laufender Wirtschaft möglich. „Es ist ein Industriegebiet.“ Dennoch müssten Anwohner vor einer zu starken Geräuschentwicklung geschützt werden. „Immissionsmindernde Maßnahmen müssen daher umgesetzt werden.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading