Weil am Rhein „Griechischer“ und Ötlinger Wein

Christiane Breuer
Der Ötlinger Singkreis gab ein Konzert „vorm Schüretor“. Foto: Christiane Breuer

Konzert: Singkreis Ötlingen musiziert vor dem Scheunentor. Lieder von Udo Jürgens bis Abba.

Weil am Rhein-Ötlingen - „Unser Chor vorm Schüretor“ – unter diesem Motto präsentierte sich der Ötlinger Singkreis am Sonntag im Hof von Helga Güthlin im Zentrum des Dorfs. Auf dem Programm standen viele Ohrwürmer aus den vergangenen 50 Jahren. Viele der rund 150 Besucher verfolgten das Programm im Stehen, weil sie keinen Sitzplatz mehr gefunden hatten.

Vor der gewaltigen Fassade des Scheunentors, umrahmt vom Bruchsteinmauerwerk, zeigten sich die 30 Sängerinnen gutgelaunt in Weiß mit grünem Schal oder Schleifchen. Als Solist wirkte Hansi Kolz am Saxophon, während Vizedirigentin Andrea Müller auf dem E-Piano die Lieder einfühlsam begleitete.

Heimat war das Stichwort nach der Begrüßung, als der Chor „ E Dörfli litt am Berg“, das Ötlingerlied, anstimmte. „Hey, das ist Musik für mich“, erinnerte die Älteren daran, was sie in den 50er- und 60er-Jahren zu den Klängen des Musikautomaten oder der Schallplatte geträllert hatten.

Solistin Monika Haas besang die Männer „Für einen richtigen Mann gibt es keinen Ersatz“ auf den Spuren von Max Raabe und seinem Palastorchester. Hansi Kolz entführte mit seinem sanften „Besame Mucho“ die Hörer nach Südamerika, während die Sonne allmählich sank und ihre Strahlen sich auf dem Saxophon des Solisten spiegelten.

Im zweiten Teil war es die Hymne an den Monat Mai, gefolgt von dem „schönen Rosengarten“. Und der griechische Wein hatte es den Sängerinnen angetan. Unter den Zuhörern waren einige, die dabei an Udo Jürgens dachten, der diese Urlaubserinnerungen über Jahrzehnte auf der Hitliste gehalten hatte. Der Chor ging mit, immer wieder befeuert von Alina Kohut, der temperamentvollen Dirigentin, die es hervorragend verstand, alles aus dem Ensemble herauszuholen und es auch mit kleinen Tanzschritten animierte.

Unterhaltungsmusik gehört ebenfalls zum Repertoire

Sie berichtete, dass die Mitglieder des Singkreises zunächst mit fremdsprachigen, Liedern ihre Mühe hatten, sie sich aber als Gemeinschaft schnell daran gewöhnten. „Wir hatten in der Vergangenheit doch viel Kirchenmusik im Programm, und die werden wir auch weiterhin haben – aber auch unterhaltende Musik darf zum Repertoire dazugehören“, erklärte die Dirigentin, die seit dreizehn Jahren an der Spitze des Chors steht. Der gefiel den Zuhörern durch sehr saubere Intonierung und großes Engagement.

Für Unterhaltung bei diesem Hofkonzert „vorm Schüretor“ sorgte der rhythmisch außerordentlich, aber textlich wenig anspruchsvolle Song „Doug, douga, doug“. Bevor im Abba-Medley der Singkreis noch einmal in Wallung geriet, und Monika Haas als Abba-Agneta das „Thank you for the music“ vortrug und kess „Fräulein, pardon, wir kennen uns schon“ in die Runde auf dem Hof schmetterte.

Mit „Life is life“ wurde der Schlussakzent gesetzt, bevor man mit der Zugabe des „griechischen Weins“ zum Wein zurückkehrte – zum Ötlinger diesmal.

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