Weil am Rhein Große Projekte gestemmt

Saskia Scherer

Bilanz: Jahresabschluss 2019 der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft vorgestellt

Weil am Rhein - Die städtische Wohnbau hat für das Geschäftsjahr 2019 einen Jahresüberschuss von rund 456 000 Euro erwirtschaftet. „Darauf sind wir sehr stolz, denn es wurden einige große Projekte gestemmt“, erläuterte Geschäftsführer Andreas Heiler gestern beim Bilanzpressegespräch.

Mehr als 11,7 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr für das Großprojekt an der August-Bauer-Straße aufgewendet, wo ein Quartier mit insgesamt 86 Wohnungen entsteht, von denen bereits 36 vermietet sind. „Die August-Bauer-Straße hat deutlich an Gesicht gewonnen“, formulierte es Heiler im Pressegespräch mit dem weiteren Geschäftsführer Rudolf Koger und Aufsichtsratschef Christoph Huber. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2021 (Haus 3) und den Sommer 2021 (Haus 4) geplant.

Die Sanierung der Breslauer Straße 25 wurde weiter vorangetrieben und schlug mit rund 688 000 Euro zu Buche. Innerhalb der Seniorenwohnungen wurden umfangreiche Badezimmer- und Heizungssanierungen vorgenommen, erläuterte Heiler. Die Flur- und Aufzugssanierung findet in diesen Tagen statt. „Das sind zwei Hauptpunkte, die zu einer Wertsteigerung geführt haben.“ Die Flursanierung soll im nächsten Jahr beendet sein. An der Breslauer Straße 38 wurde eine Rollstuhlrampe neu gebaut.

2019 wurden laut dem Geschäftsführer 64 neue Mietverträge geschlossen, wovon 18 neue Mieter einer Seniorenwohnung waren.

Anstehende Projekte

Die Neuvermietung der August-Bauer-Straße 1 und 3/Gustave-Fecht-Straße 25 und 27 für die Häuser 3 und 4 soll wieder aktiviert werden. „Wir haben erste Gespräche geführt, aber es ist noch nicht alles vermietet.“ Der Vermietungsprozess läuft größtenteils online unter www.gemeinsam-wohnen-weil.de ab. Dort können die Wohnungen angesehen werden, die Mietpreise sind einsehbar und es lassen sich Termine reservieren. „Die Einzelgespräche finden dann persönlich statt, aber bis dahin läuft alles elektronisch.“

In Otterbach sollen zwölf Wohnungen in Holz-Modulbauweise entstehen. „Der Eingang der Baugenehmigung ist für diese Woche angekündigt, wir rechnen jeden Tag damit“, freute sich Heiler. Als nächstes stehen Ausführungsplanung und Ausschreibungen an. Der Termin für die Fertigstellung hänge von Ergebnissen der Ausschreibung für Keller und Bodenplatte ab, weil diese die Wohnbau am meisten beschäftigen würden. „Bei den Modulen sind wir schon relativ weit, weil diese ja vorgefertigt sind.“ Der Vermietungsprozess ist noch nicht im Gang.

Huber wies darauf hin, dass mit der Stadt im Herbst erste Gespräche bezüglich der städtebaulichen Neugestaltung im Bereich des Hochhauses Liegnitzer Weg   8 geführt werden sollen. Wie berichtet, kann dieses nicht mehr saniert werden und soll in den nächsten zehn Jahren leergezogen werden, bevor es dann abgerissen wird. Die leer werdenden Wohnungen werden also nicht neu vermietet.

Nachfrage weiter hoch

Rund 700 Interessenten gab es ursprünglich für die Wohnungen an der August-Bauer-Straße, 400 von ihnen meldeten tiefergehendes Interesse an. „Der Bedarf ist da“, so Heiler. Im Geschäftsjahr 2019 haben sich zwischen einem und acht Haushalte auf eine ausgeschriebene Wohnung beworben.

Corona

Das Coronavirus habe die Wohnbau „überrascht“. Mitte März wurden noch Wohnungen übergeben. Finanziell habe es aber keine Einschränkungen gegeben. „Der ein oder andere Gewerbemieter hat um eine Stundung der Miete gebeten. Diese zahlen sie jetzt zurück.“ Auch die Bitte um eine Mietreduzierung sei vorgetragen worden. „Wir haben eine Lösung gefunden. Wir wollen die Mieter schließlich halten.“ Positiv zu verzeichnen sei, dass so mancher Mieter, der immer alles bar bezahlt habe, nun Überweisungen tätigen könne, bemerkte Heiler mit einem Augenzwinkern.

Lob für die Arbeit

Huber bescheinigte der Arbeit der Wohnbau eine sehr hohe Qualität und den Mitarbeitern ein hohes Engagement. In seiner Funktion als Erster Bürgermeister hob er den erheblichen Beitrag der Wohnbau zur Flüchtlingsunterbringung hervor. „Die Städtische Wohnbau hat sehr dafür gesorgt, dass der soziale Frieden eingehalten wird.“ Ein Lob galt auch der Baugenossenschaft Haltingen-Weil.

Kennzahlen

Bilanzsumme: 75,8 Millionen Euro (plus 11,8 Millionen)

Grundstücke mit Wohnbauten: 51,7 Millionen Euro (minus 428 000)

Anlagen im Bau: 18,5 Millionen Euro (plus 6,7 Millionen)

Eigenkapital: 23,1 Millionen Euro (plus 456 000)

Verbindlichkeiten: 52,6 Millionen Euro (plus 11,9 Millionen)

Umsatzerlöse: 8,5 Millionen Euro (plus 552 000)

Instandhaltungskosten: 1,6 Millionen Euro (minus 416 000)

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