Und auch der traute Anblick der Mütter und Töchter an Rocken und Spinnrad gab Haydn eine Steilvorlage für genüssliche Lautmalerei: ein mit lebhaft fließender Motorik dargestelltes Tonbild, das später auch Schubert mit seinem „Gretchen am Spinnrade“ aufgriff.
Sauber in den Details und großartig in der Dramaturgie, in der kein Spannungsbogen vorzeitig abbrach, agierten die Musikerinnen und Musiker in den frischen Tempi, die Gehweiler vorgab. Der riesige, aus vier Ensembles bestehende Chor – neben der Basler Liedertafel sangen hier die aus dem Weiler Gesangverein entstandenen „Voices In Motion“, das Frauenensemble „Singvoll“ aus Basel und die Herren der „Jungen Tafelrunde“ Basel – agierte wie aus einem Guss, reagierte vorzüglich auf das Dirigat und bestach durch einen groß dimensionierten und bestens proportionierten Gesamtklang.
Eine Meisterleistung war der technisch anspruchsvolle Schlusschor mit diffizilen Einsätzen, langen Koloraturen und einem komplizierten Fugato, das in ein triumphales Finale mündete. Auch die Auswahl der Solisten passte bestens zum Gesamtwerk.