Weil am Rhein Großes Interesse am Weiler Beispiel

Weiler Zeitung
Oberbürgermeister Wolfgang Dietz schilderte in Kiew die Entwicklung in Weil am Rhein. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Reise: Oberbürgermeister Dietz beschreibt in Kiew den Weg zur „Kinderfreundlichen Kommune“

Wie die Stadt Weil am Rhein zur „Kinderfreundlichen Kommune“ wurde – von der Idee bis zur Verleihung des Siegels – hat Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei einem internationalen Kongress in Kiew erläutert.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Da sich das Land ebenfalls des Themas annehmen will, wurde Dietz von Unicef Ukraine eingeladen. Die Stadt Weil am Rhein werde vom Büro „Kinderfreundliche Kommune“ in Berlin gerne als Beispiel für konsequentes Umsetzen genannt. „Wir sind in Deutschland diejenigen, die man gerne als Vorbild hinstellt“, freut sich Dietz im Gespräch mit unserer Zeitung. Deshalb waren auch schon zweimal Delegationen aus Südkorea im Dreiländereck, um sich über Konzept und Umsetzung zu informieren.

In Kiew sei Weil am Rhein eine prominente Rolle zugedacht worden, berichtet Dietz. Nach den Reden des ukrainischen Ministerpräsidenten Volodymyr Groysman und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete Dietz von den Anfängen im Rahmen eines interkommunalen Dialogs mit der Gemeinde Riehen im Jahr 2011 bis hin zur Erarbeitung eines Aktionsplans.

„Das Land ist im Umbruch“, hat Dietz beobachtet. An allen öffentlichen Gebäuden in der Stadt hänge eine Europaflagge. Das Programm sei in der Ukraine der Versuch, westliche Werte zu implementieren. Man nehme viel positive Aufbruchstimmung wahr. Er sieht aber auch eine große Herausforderung für das Land. Ihm sei es wichtig gewesen, darauf hinzuweisen, dass das Thema Kinderfreundlichkeit in einer Kommune ein langanhaltender Prozess sein müsse, der sich in viele Einzelschritte gliedert.

Elf Städte in einer Größenordnung von Gemeinden mit 9000 Einwohnern bis hin zu Kiew, wo drei Millionen Menschen leben, bemühen sich darum, so genannte Kandidatenkommunen zu werden. Die jeweiligen Bürgermeister oder Ratsverantwortliche schilderten beim Kongress ihre Absichten und Ansätze. Der Fokus habe unter anderem auf musischen und sportlichen Angeboten gelegen. Partizipationsmöglichkeiten sah Dietz nur wenige. Auf großes Interesse seien aber seine Ausführungen zum Weiler Jugendparlament gestoßen, das seit 25 Jahren existiert – also lange vor der Verleihung des Siegels. „Es wird sich zeigen, was die Menschen dort aufgreifen“, fasst Dietz zusammen.

Seine Reise in Kiew verband er übrigens noch mit einem weiteren Besuch: Der Weiler Thomas Harms, Vorsitzender der Kinderhilfe „Kihev“, stellte den Kontakt zu Anatolii Chumak her. Dieser ist Direktor der radiologischen Forschungsabteilung eines Krankenhauses, in dem Kinder und Erwachsene behandelt werden, die unter den Folgen der Tschernobyl-Strahlenkatastrophe leiden. Die Kinderhilfe unterstützt diese Einrichtung regelmäßig. Mit im Gepäck hatte der Oberbürgermeister zwei Beatmungsmasken, die zunächst getestet und dann zum Einsatz kommen sollen. Gemeinsam mit Chumak besuchte er zudem das Tschnernobyl-Museum. „Das war sehr eindrücklich.“

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