Weil am Rhein Hawaiianisch und japanisch

Weiler Zeitung
Heinz Haag in seinem Musikkeller, den unter anderem zahlreiche Instrumente und Musikplakate zieren. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Portrait: Heinz Haag ein leidenschaftlicher Musiker, Kakteen- und Bonsaizüchter / Betreiber des Hula-Clubs

Die Musik ist eine seiner großen Leidenschaften – und zwar die Hawaii-Musik. Kaum ein Tag, an dem Heinz Haag aus der Weiler Gartenstadt nicht zu einer seiner Hawaii-Gitarren greift und spielt.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Entweder in seinem Haus an der Friedrichstraße, in dem er zeitlebens wohnt und sich mit viel Liebe zum Detail im Keller ein Musikzimmer eingerichtet hat, oder bei Auftritten mit seiner Band „Hula Hawaiian Memories“. Seit Jahrzehnten sorgt der 74-Jährige, der beruflich als Bautechniker tätig war, musikalisch für Lebensfreude der Südsee. Dies nicht nur in verschiedenen Musikgruppen, sondern auch im inzwischen 40 Jahre alten Basler „Hula-Club“ in der Sperrstraße 97, den er seit 15 Jahren betreibt.

Heinz Haag, der früher in der Tanzkapelle „Remise-Boys“ zusammen mit Karlfrieder Lienin, Manfred Ludin und Peter Müller sein musikalisches Talent zum Besten gegeben hatte, ist mehr oder weniger ein Autodidakt. Einige Stunden Unterricht hatte der Vater von zwei Kindern mit der Hawaii-Gitarre genommen, dann brachte er sich den Feinschliff auf diesem Instrument selbst bei – durch intensives und unermüdliches Üben.

Er war fasziniert und inspiriert von der hawaiianischen Musik, die ihn nicht mehr los ließ. Zehn Jahre lang, in den 70er- und 80er-Jahre, besuchte Heinz Haag regelmäßig Hawaii-Festivals in Holland, einer Hochburg in Sachen Hawaii-Musik, und spielte als versierter Solist in verschiedenen Bands mit. Überdies war der leidenschaftliche Hawaii-Musiker auch zwei Jahre Bandleader einer eigenen Gruppe.

Live-Musik im Club

Nicht missen möchte er die schöne und erlebnisreiche Zeit mit den Samba-Fetzern, bei denen er 15 Jahre mitspielte und erfolgreiche Auftritte feierte. Auch im Pflegeheim Markgräflerland tritt er zur Freude der Heimbewohner seit vielen Jahren immer wieder ehrenamtlich auf, früher mit Bruno Engler, der inzwischen verstorben ist, und heute noch gelegentlich mit Manfred Zeh. Auch als DJ ist der 74-Jährige immer wieder ein gern gesehener Gast.

Der Hawaii-Musik frönt Heinz Haag vor allem im Basler „Hula-Club“, den er seit nunmehr 15 Jahren zusammen mit Esther Soland führt. Jeden Dienstagabend wird hier Live-Musik geboten. Für Hawaii-Musik und ein Stück Südsee-Glückseligkeit sorgen die „Hula Hawaiian Memories“ mit Bandleader Heinz Haag. Die Musiker sind schon in Tahiti, Bora Bora und Hawaii aufgetreten. Das Musikspektrum im Hula-Club wurde durch verschiedene Gastmusiker in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten mit Oldies, Jazz, Blues, südamerikanischer Musik oder durch den Auftritt eines Elvis-Imitators deutlich erweitert.

Neben der Musik hat es Heinz Haag die fernöstliche Art der Gartenkunst angetan, wie ein Blick in seinen kleinen japanischen Garten hinterm Reihenhaus zeigt. Zusammen mit seiner Frau Hannelore pflegt er sein „Paradiesgärtlein“, zu dem neben einer Bonsai- und Kakteenzucht auch ein kleiner Teich mit Kois gehört. Wegen seiner Vorliebe für japanische Gartenkunst und exotische Pflanzen hat sich Heinz Haag noch ein besonderes Reiseziel gesteckt: Kiyota.

Auch eine Sammelleidenschaft hat der vitale und gesellige Mann, der mehrere Stammtische pflegt, entwickelt. Neben alten Instrumenten (sein Musikkeller zieren unter anderem 14 Hawaii-Gitarren, Zither, Violine, Trompete und eine Harmonika) sammelt Heinz Haag auch Uhren aller Art. Er ist immer auf Trab, Langeweile kennt er bei seinen zahlreichen Hobbys nicht.

Noch gut kann sich Heinz Haag, der 15 Jahre bei den legendären Samba-Fetzern mitspielte, an eine musikalische Überraschung der besonderen Art erinnern. Zum zehnjährigen Bestehen unternahm die Weiler Musikgruppe eine Reise nach Trinidad, eine Insel in der Karibik. Als die Musiker zuvor erfahren hatten, dass zur selben Zeit ein Kreuzfahrtschiff mit Lesern unserer Zeitung an Bord für einen Tag anlegen würde, entschlossen sie sich kurzerhand zu einer musikalischen Begrüßung. Ihren Augen und Ohren trauten dann viele Teilnehmer der Karibik-Schiffsreise, darunter zahlreiche aus Weil am Rhein und der Region, nicht, als sie in Trinidad zu einem Landausflug von Bord gingen. Am Kai standen nämlich die Weiler Samba-Fetzer und warteten zur Freude mit heißen Samba-Rhythmen auf. Die Überraschung war gelungen und das Hallo über die unerwartete Begegnung groß.                                                                                sif

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