Risikofaktoren für einen drohenden Wohnungsverlust sind Arbeitslosigkeit, Überschuldung, psychische Probleme, Krankheit und Behinderung. Allerdings sei auch eine Erwerbstätigkeit nicht mehr generell ein Schutz vor Wohnungslosigkeit.
In 60 Prozent der von der Fachstelle erreichten Haushalte leben Menschen mit Migrationshintergrund – diese Zahl ist im Vergleich zum Jahr 2017 gleichgeblieben. Somit liege der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund erneut erheblich über dem Anteil, den dieser Personenkreis an der Gesamtbevölkerung von Baden-Württemberg (27,1 Prozent) ausmacht.
Wiederholt falle hier auf, dass es Migranten offensichtlich schwer fällt, öffentliche Leistungen zu beantragen. Hier spiele neben der Sprache – komplexe rechtliche Sachverhalte stellen bei ungenügender Sprachkenntnis eine Überforderung dar – auch Schamgefühle hinein.
Alleinstehende Männer sind die größte Gruppe
Bei der Einkommensstruktur liegen die Bezieher von Arbeitslosengeld nach dem Sozialgesetzbuch II mit 29,7 Prozent an erster Stelle. Die zweitgrößte Gruppe bilden zum einen die Haushalte mit Einkommen aus Erwerbstätigkeit, zum anderen jene mit sonstigen öffentlichen Unterstützungsleistungen wie Kinder- oder Wohngeld (jeweils 25 Prozent).
Bei der Haushaltsstruktur zeigt sich, dass alleinstehende Männer mit 30,2 Prozent (Vorjahr: 39,1 Prozent) am häufigsten von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Bei der Altersstruktur lässt sich mit 29,8 Prozent (30 Prozent im Vorjahr) ein Schwerpunkt bei den 40- bis 49-Jährigen ausmachen. Hilfe bei Wohnungslosigkeit bietet die Wärmestube in Friedlingen, Colmarer Straße 3, Tel. 74129. Die Fachstelle Wohnungssicherung bietet dort Sprechstunden an. Näheres gibt es im Internet unter www.agj-freiburg.de.