Eine schwierige Umstellung bedeute die Einführung eines Systems zum elektronischen Dokumentenmanagement, erläuterte Huber. Die klassische Aktenführung in Papierform könne nur nach und nach abgelöst werden. Der Start ist für nächstes Jahr im Hauptamt geplant – Kostenpunkt 25 000 Euro im Jahr 2019. Drei Möglichkeiten hat die Verwaltung getestet und sich für ein benutzerfreundliches und auch vom Rechenzentrum genutztes System entschieden. Die Einführung in der gesamten Verwaltung mit rund 200 Arbeitsplätzen dürfte nicht unter 155 000 Euro liegen.
Als Bürgerportal will die Stadt das „Service-BW“-Portal des Landes nutzen (siehe weiteren Artikel).
Neue Personalstelle
Das Anforderungsprofil für ein gesamthaftes Konzept zur Digitalisierung aller Bereiche der Stadt soll sich in einem Erfahrungsaustausch mit dem Städtetag und anderen Kommunen herauskristallisieren. Dann will die Stadt einen Experten mit ins Boot holen. Und weil die Digitalisierung mit immensen Auswirkungen verbunden sein wird, könnte in der Verwaltung auch eine zusätzliche Stelle notwendig werden.
Der Ausschuss stimmte einhellig für die Vorgehensweise der Stadt. Einig war man sich auch, dass der Aufwand, der für die Digitalisierung und ihre Umsetzung erforderlich sein wird, nicht abgeschätzt werden kann. Deshalb hielt es Eugen Katzenstein (Freie Wähler) für richtig, bereits andernorts erprobte Standardprozesse „nicht selbst zu erfinden“. Er bezweifelte wie andere Ratskollegen, dass 155 000 Euro für die E-Akten ausreichen werden.
„Fortschritt kostet Geld“, resümierte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und betonte, dass die Digitalisierung ein langwieriger Prozess sein werde. Auf Anfrage von Eva-Maria Bozenhardt (CDU) betonte er zudem, dass es für lange Zeit ein Nebeneinander von Papier und Digitalem geben werde – auch weil Bürger nicht gezwungen werden könnten, „Techniken zu beherrschen und entsprechende Geräte zu besitzen“.
Im Sinne künftiger Stadt- und Kreisräte wünschte Wolfgang Roth-Greiner (FDP) kompatible Systeme für die digitale Ratsarbeit, damit Mandatsträger nicht mit mehreren Tablets ausgerüstet werden müssten.