^ Weil am Rhein: Hintergründe und Besonderheiten - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Hintergründe und Besonderheiten

Daniela Buch

Stadtführung: Mit Susanne Volk-Augustin zur „Blauen Kirche“ und zum ursprünglichen Gebäude.

Weil am Rhein - Zwei ortsprägende Kirchengebäude der katholischen Gemeinde standen im Mittelpunkt der VHS-Stadtführung am Sonntag. Zum einen ging es um die vor drei Jahrzehnten eingeweihte „Blaue Kirche“ am Messeplatz, zum anderen um die einstige St. Peter und Paul-Kirche und heutige Stadtbibliothek auf der Leopoldshöhe.

Trotz der hohen Temperaturen am Nachmittag begeisterten sich rund zwei Dutzend Teilnehmer für das von Stadtführerin Susanne Volk-Augustin anschaulich und spannend aufbereitete Thema.

Die bauhistorischen Hintergründe und architektonischen Besonderheiten verband sie mit Erinnerungen, Entwicklungen und Veränderungen im Kontext der Pfarrgemeinde und der Stadtgeschichte. Eine Fülle an alten Dokumenten, Fotografien und Postkarten, die Volk-Augustin zusätzlich mitgebracht hatte, rundete die vermittelten Eindrücke ab.

400 Katholiken um 1905

Um das Jahr 1905 wurden in Weil, seinerzeit noch ein Dorf, knapp 400 Katholiken gezählt, die der Pfarrei Stetten angehörten und oft auch die Gottesdienste in Basel und Hüningen besuchten. Weihbischof Justus Knecht setzte sich für den Bau einer eigenen Kirche ein. Der Grundstein für das neuromanische Bauwerk mit rechteckigem Langhaus, rundbogigen Fenstern und Pyramidendach wurde 1904 gelegt, im Jahr darauf wurde die „Pfarrkuratie Leopoldshöhe“ gebildet und die Kirche eingeweiht.

Zwischen 1927 und 1928 erweiterte man das Langhaus, um die wachsende Gemeinde unterbringen zu können. Pläne für einen Neubau wurden begonnen, aber nicht weiterverfolgt. Im Jahr 1937 wurde die Kuratie zur selbstständigen Pfarrei erhoben.

Einweihung vor 30 Jahren

Der Spatenstich für die neue Kirche östlich am Messeplatz fiel am 23. Oktober 1987. Die „Blaue Kirche“, auf achteckigem Grundriss stehend und mit 26 Metern Durchmesser, deren zeltförmiges Dach aus einem weiten Umkreis zu sehen ist, wurde am 25. Juni 1989 eingeweiht. Das alte Kirchengebäude erwarb die Stadt Weil am Rhein im Jahr 1990, in den Jahren 1993 bis 1994 wurde es restauriert und zur Stadtbibliothek umfunktioniert.

Dort begann auch der Spaziergang, der an schattigen Plätzen Station machte, und schließlich im Innern der „Blauen Kirche“ zu Ende ging. Die Gestaltung des Innenraums wird geprägt von den Arbeiten des Künstlers Emil Wachter. Er schuf das Wandbild hinter dem Altar mit Motiven aus der christlichen Allegorie und einem großen Lebensbaum, in dessen Mitte als Symbol für den auferstandenen Christus sich ein heller Eckstein befindet, der von einem Kreuz durchzogen wird.

Von Emil Wachter aus farbigem Glas gestaltet sind außerdem das Oberlichtband zwischen dem unteren und mittleren Dach und die hohen Triptychon-Fenster beidseitig des Altars: zur linken Seite das Petrus-Fenster, zur rechten Seite das Paulus-Fenster.

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