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Weil am Rhein Hören, was die anderen machen

Weiler Zeitung
Der Andrang beim neuen Format „Runder Tisch Kultur“ war so groß, dass auf einen echten Tisch verzichtet werden musste. Foto: Kulturamt Weil am Rhein

Mit einem „Runden Tisch Kultur“ will die Stadt Weil Kulturschaffende enger in ihre Planungen einbeziehen.

Rund 50 Kulturschaffende haben am Dienstagabend das erstmalig vom Kulturamt veranstaltete Vernetzungsformat „Runder Tisch Kultur“ besucht. Im großen Saal des Haus der Volksbildung stellte Amtsleiter Peter Spörrer zunächst das Amt, dessen Aufgaben und die konkreten Aktivitäten des vergangenen Jahrs vor, und führte aus, was im laufenden Jahr geplant ist.

In lockerer Atmosphäre präsentierten sich anschließend die Teilnehmenden selbst, darunter etliche Mitglieder von Kulturvereinen, aber auch Vertreter von Institutionen und gewerblichen Kulturveranstaltern.

Die Jugend ist schwer zu erreichen

Abgefragt wurden speziell die Herausforderungen für die eigene Arbeit und Ideen für die Kultur der 3-Länder-Stadt. Es wurde deutlich, dass die Ansprache jüngerer Zielgruppen, sowohl als Publikum als auch als aktive Mitglieder für viele Vereine eine große Herausforderung darstellt. Der Kulturamtsleiter informierte darüber, dass das Amt bereits unterschiedliche Wege gehe, um dem entgegenzuwirken. Einerseits würden junge Menschen schon bei der Entwicklung von Angeboten mit einbezogen, wie es die neue Volkshochschul-Leiterin Ines Haag im Rahmen von „Junge VHS“ praktiziert, indem ein direkter Kontakt mit dem Jugendparlament aufgebaut wurde.

Andererseits werden neue, an jüngere Zielgruppen gerichtete Formate getestet. Erfolgreiches Beispiel hierfür sind die im vergangenen Jahr von Spörrer ins Leben gerufenen Poetry Slams, die ursprünglich auch vom Jugendparlament angeregt wurden.

Peppigere Musik und soziale Medien

Darüber hinaus werden vom Kulturamt bestehende Formate weiterentwickelt, um eine Attraktivitätssteigerung für Jüngere zu erzielen. Als Beispiel hierfür wurde das 3-Länder-Stadt Festival genannt, was durch die musikalische Ausrichtung der Bands auf der Rathausplatz-Bühne für junge Menschen noch attraktiver wurde. Durch die Kombination mit „Marching Bands“, die auf dem Sparkassenplatz spielen und die Vereinsmeile entlang ziehen, wurde gleichzeitig die Attraktivität für tendenziell ältere Zielgruppen beibehalten. Das Amt versucht überdies, junge Menschen sowohl digital über Social Media als auch analog, beispielsweise über Plakate in Schulen und Flyerverteilung, zu erreichen.

Raumsuche und Finanzen als Herausforderung

Weitere Herausforderungen, die von den Teilnehmenden häufiger genannt wurden, waren finanzielle Aspekte und die Raumproblematik. Was Säle für Aufführungen angeht, wurde seitens Kulturamt auf die Möglichkeit, den Gewölbekeller im Alten Rathaus und den Großen Saal im Haus der Volksbildung anzumieten, hingewiesen. Die Mietkosten für die beiden Säle sind so niedrig, dass schon mit geringen Eintrittspreisen und mittlerer Auslastung eine Kostendeckung der Miete erreicht werden kann.

An Ideen für die Kultur wurde von Kunstschaffenden, die im Kesselhaus Ateliers haben, der Wunsch geäußert, mehr mit den dort ebenfalls ansässigen Gewerbetreibenden in Kontakt zu kommen und beispielsweise einen gemeinsamen Tag der offenen Tür zu veranstalten. Auch ein Präsentationsformat für die Weiler Kulturschaffenden und Vernetzungsmöglichkeiten wurden genannt.

Jährliche Fortsetzung ist angedacht

„Die hohe Anzahl an Teilnehmenden in Kombination mit der offenen, konstruktiven und positiven Atmosphäre haben mich sehr gefreut. Wir nehmen einige Ideen mit und schauen, was wir davon mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Mitteln umsetzen können“, sagte Spörrer nach der Veranstaltung.

In der Pause und im Anschluss an die gemeinsame Diskussion hatten die Kulturschaffenden Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die abschließende Feedback-Runde zeigte, dass der Abend von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet wurde. Eine jährliche Fortsetzung ist angedacht.

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