Durch die Digitalisierung ist es außerdem zum Arbeitsort und Kommunikationszentrum geworden: Video-Konferenzen finden heute am Küchentisch statt, Yoga-Kurse werden per Zoom ins Wohnzimmer gestreamt, einige mussten ihre vier Wände zu Kindergärten, Schulen oder Fotostudios umfunktionieren. Vor der Covid-19-Pandemie wurde das Wohnen über sorgsam kuratierte Bildwelten auf Pinterest oder Instagram in Szene gesetzt, doch seit Laptop-Kameras über Zoom, Skype und Teams unmittelbar und ungefiltert Einblick in unser Zuhause geben, greift eine neue Ehrlichkeit um sich. Der Blick auf das eigene Zuhause ist pragmatischer, direkter und zugleich fundamentaler geworden. Ästhetische Ansprüche sind praktischen Fragen gewichen: Wie können wir Wohnen und Arbeiten verbinden? Wie können Kinder zu Hause lernen? Wie lässt sich Privatsphäre bewahren, wenn Wohnraum begrenzt ist?