Weil am Rhein Home Stories wird verlängert

Weiler Zeitung
Blick in die AusstellungFoto: Gabriele Hauger Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: 20 visionäre Interieurs im Vitra Design Museum

Weil am Rhein. Unser Zuhause ist Ausdruck unseres Lebensstils, es prägt unseren Alltag und bestimmt unser Wohlbefinden. Die Ausstellung „Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs“ (wir berichteten) zeigt, wie sich gesellschaftliche, politische und technische Veränderungen der letzten 100 Jahre in unserem Wohnumfeld widerspiegeln.

Die Zäsuren im privaten Wohnen reichen von den ersten offenen Grundrissen in den 1920er Jahren über den Siegeszug einer ungezwungenen Wohnkultur in der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart – denn mit der Corona-Pandemie erleben wir einen weiteren Umbruch, der unser Wohnen grundlegend verändern wird.

Zuhause als letzter Rückzugsort

Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museums, über die Ausstellung, die bis zum 28. Februar 2021 verlängert wird: „In den letzten sechs Monaten haben wir – wenn auch unfreiwillig – erfahren, dass unser Zuhause mehr ist als nur ein Wohnort. Für viele ist es der letzte Rückzugsort in Zeiten von Social Distancing und gesellschaftlichen Ausnahmesituationen.

Durch die Digitalisierung ist es außerdem zum Arbeitsort und Kommunikationszentrum geworden: Video-Konferenzen finden heute am Küchentisch statt, Yoga-Kurse werden per Zoom ins Wohnzimmer gestreamt, einige mussten ihre vier Wände zu Kindergärten, Schulen oder Fotostudios umfunktionieren. Vor der Covid-19-Pandemie wurde das Wohnen über sorgsam kuratierte Bildwelten auf Pinterest oder Instagram in Szene gesetzt, doch seit Laptop-Kameras über Zoom, Skype und Teams unmittelbar und ungefiltert Einblick in unser Zuhause geben, greift eine neue Ehrlichkeit um sich. Der Blick auf das eigene Zuhause ist pragmatischer, direkter und zugleich fundamentaler geworden. Ästhetische Ansprüche sind praktischen Fragen gewichen: Wie können wir Wohnen und Arbeiten verbinden? Wie können Kinder zu Hause lernen? Wie lässt sich Privatsphäre bewahren, wenn Wohnraum begrenzt ist?

Mit der Ausstellung Home Stories wollten Kurator Jochen Eisenbrand und sein Team eine neue Debatte über das private Interieur, seine Geschichte und seine Zukunftsperspektiven anregen. Wer hätte gedacht, dass die Realität dieser Debatte eine solche Dringlichkeit verleiht? Nun erscheint die Ausstellung ’Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs’ umso relevanter. Ein Besuch der Ausstellung bietet interessante Anregungen für den Umgang mit ganz aktuellen Herausforderungen: So war die Schaffung von Arbeitszonen im privaten Wohnbereich schon in den 1920er Jahren bei Ludwig Mies van der Rohe ein Thema, und manche Wohnkapseln der 1960er Jahre könnten fast als hygienische Lösungen für das Social Distancing entwickelt worden sein.“  bis 28. Februar 2021

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