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Weil am Rhein Hummel ist ein wichtiger Bestäuber

Weiler Zeitung
Sarah Adelmann vom Nabu brachte im Hof des Landwirtschaftsmuseums Interessenten die Bedeutung der „Hummeln“ für Natur und Mensch näher. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Freiluft-Akademie: Artenschutzbeauftragte informiert / Schutz-Maßnahmen

Weil am Rhein (pink). „Hummeln sind nicht nur die dicken blöden Brummer!“ Diesen Ausspruch füllte Sarah Adelmann vom Nabu am Landwirtschaftsmuseum in Alt-Weil mit Informationen und Beweisen. Die Artenschutzbeauftragte referierte zum Beginn der neuen Veranstaltungsreihe „Freiluft-Akademie – Lernen unterm freien Himmel“ in Zusammenarbeit mit Simone Kern vom Kulturamt im Hof des Landwirtschaftsmuseums.

Anschaulich vermittelte sie den zahlreichen Interessierten aller Altersstufen die Bedeutung der Hummeln als „unersetzliche Bestäuber“. Bienen und Wildbienen, zu denen die Hummel mit rund 40 Arten gehört, „haben es verdient, geschützt zu werden, denn sie sind bestäubungswichtig“, konstatierte die Fachfrau. Tatsächlich sorgen in Deutschland neben den bekannten Honigbienen mehr als 500 verschiedene Wildbienenarten für die Bestäubung der Blütenpflanzen. „Ohne diese unermüdlichen Blütenbesucher könnten Obstbäume keine Früchte und Blumen keine Samen bilden. Auch Gemüsepflanzen sind auf die Bestäuber angewiesen.“

Realität ist aber auch ein Insekten- und Bienensterben, da die nützlichen Tiere von den Veränderungen der Natur und Umwelt durch Landwirtschaft (effiziente Anbaumethoden), den Einsatz von Pestiziden (Ertragssteigerungen) und durch Krankheiten (massen-gezüchteter Bienen und Hummeln zur Bestäubung in riesigen Gewächsanlagen) in ihrem Bestand hochgradig gefährdet sind.

Schaubildern, Fotos und Erläuterungen

Die Teilnehmer konnten sich anhand von Schaubildern, Fotos und detaillierten Erläuterungen ein umfassendes Bild über das gesamte Hummel-Jahr und seinen Anforderungen machen. Sarah Adelmann veranschaulichte die intelligente Energieeffizienz und Lernfähigkeit der „dicken Brummer“, die sogar ihr Wabenmaterial recyceln, alle möglichen und geeigneten vorhandenen Nistmöglichkeiten als „Typ möblierte Wohnung“ nutzen. Sie beschrieb die bedrohlichen Krankheiten und deren Ursachen, die Wachsmotte als natürlichen Feind und den Beitrag der Menschen zur Existenzbedrohung durch die Zerstörung der Lebensräume.

Welche Maßnahmen der Mensch zur Erhaltung leisten kann, wurde damit gleichzeitig deutlich. Nicht nur artgerechte Nist- und Brutkästen, sondern auch die Aufenthaltsmöglichkeiten in entsprechenden Lebensräumen und die Futterverfügbarkeit in der freien Natur und in den Gärten werden die Entwicklung massiv beeinflussen, hieß es.

Nach dem Vortrag erhielten die Teilnehmer nicht nur Antworten auf Fragen, sondern formten mit den Kindern auch „Saatbomben“ aus Matsch und verschiedenen Samen als Kugeln, die auf geeignete Flächen geworfen werden, um auf diesen das Nahrungsangebot für Bienen und Hummeln deutlich zu verbessern und damit den Fortbestand der Art zu sichern. Das Landwirtschaftsmuseum hat mit dieser Veranstaltung auch seine Bedeutung als „Lern-Ort“ erfahren.

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