Weil am Rhein Ihr Herz schlägt für Musik und Kunst

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Ria Stahlberger feiert am morgigen Sonntag ihren 80. Geburtstag. Foto: sc

Jubilarin: Die Weiler Galeristin Ria Stahlberger wird morgen 80 Jahre alt / Feier im kleinen Kreis

Zwei große Leidenschaften hat Ria Stahlberger, die am morgigen Sonntag ihren 80. Geburtstag feiert. Die bildende Kunst, der sie sich seit 37 Jahren in ihrer Galerie widmet, und das Geigenspielen mit der Orchestergesellschaft. „Musik ist für die Seele, sie ist eine soziale Kunst“, sagt die Jubilarin. Vor allem die reinen Kompositionen von Mozart liebe sie sehr. Letztendlich stehe die Liebe zur Musik für sie höher als die bildende Kunst.

Weil am Rhein (sc). In Edenkoben in der Pfalz ist Ria Stahlberger als erstes von sieben Kindern geboren worden. Der Vater wollte für seine Älteste eine gute Ausbildung und entschied, dass das Mädchen mit gerade einmal sechs Jahren zu einer Tante nach Freiburg kam. Dort besuchte die Jubilarin die Waldorfschule. Aber in allen Schulferien ging es nach Hause zur Familie. Mit ihren fünf Brüdern und ihrer Schwester verbindet sie bis heute ein „sehr inniges Verhältnis“.

Der Schule folgte ein Jahr in der französischen Schweiz, um die französische Sprache zu komplettieren. Wieder in Freiburg erlernte sie den Beruf der Kinderkrankenschwester. Ein Jahr nach dem Staatsexamen blieb sie an dieser Arbeitsstelle. Eine Anzeige, in der im Sonnenhof in Arlesheim eine Heilpädagogin gesucht wurde, führte sie beruflich in die Schweiz.

Ihr späterer Ehemann Hans-Peter, den die Jubilarin bereits in Freiburg kennengelernt hatte, war zwischenzeitlich nach Weil am Rhein gezogen. Was lag also näher, als sich gegenseitig zu besuchen, und 1963 heiratete das Paar. Zwei Kinder, Christian und Andrea, machten die Familie komplett. Zwischenzeitlich gehört eine Enkelin zur Familie.

Eine eigene Galerie

Wie kam es, dass die Familie Stahlberger eine Galerie eröffnete? Schon immer hatte sich Ria Stahlberger für Gegenwartskunst interessiert. Hans-Peter Stahlberger, der von Beruf Grafiker war, hatte begonnen, Lithographien zu sammeln. Auf diesem Weg lernte das Paar viele Künstler kennen. Eine Galerie zu eröffnen, hätten sie und ihr Mann sich eigentlich nicht zugetraut, doch die Künstler waren anderer Meinung und letztendlich überzeugten sie.

1983 begann die Erfolgsgesichte der Galerie Stahlberger. Seither fanden viel beachtete Ausstellungen statt. Zu namhaften Künstlern, wie beispielsweise Joseph Beuys, ergab sich ein schöner Kontakt. Von Beuys erhielt das Paar jeweils eine Signierung auf der Heckklappe ihres Autos und auf einem Sicherungskasten.

Viele schöne Erinnerungen

In prägender Erinnerung sind die Besuche der Vor-Biennale in Venedig und in der Villa Romana in Florenz geblieben. Wenn Ria Stahlberger von diesen Reisen berichtet, leuchten ihre Augen vor Begeisterung. Auch hier lernte die Jubilarin viele Künstler kennen. Als Hans-Peter Stahlberger 2004 allzu früh verstarb, entschied sich Ria Stahlberger, die Galerie alleine weiterzuführen. Ein bis zwei Ausstellungen im Jahr finden noch statt.

Der Besuch der Kunstmesse in Karlsruhe ist im vergangen Jahr ausgefallen und auch dieses Jahr wird sie wohl nicht stattfinden, bedauert Ria Stahlberger. Dennoch ist ihr Alltag ausgefüllt mit der Arbeit rund um die Galerie. Auch das regelmäßige Geigespielen ist ihr wichtig. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist die Jubilarin Mitglied in der Orchestergesellschaft, von der sie sagt: „Das ist meine zweite Familie.“

Zwar hatte Ria Stahlberger vor, das Jubelfest im großen Kreis zu feiern, dies sei jedoch der Situation geschuldet nicht möglich. Daher wird mit der Familie gefeiert. Und ganz besonders freut sich Ria Stahlberger auf Weihnachten, wenn die Enkelin zu Besuch kommt. Nach ihrem Herzenswunsch gefragt sagt sie: „Ich würde so gerne wieder auf die Biennale nach Venedig gehen.“

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