Weil am Rhein Im Funkloch am „Kleinkemser Hauptbahnhof“

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Im Theater am Mühlenrain zeigt das TAM-Ensemble derzeit die Komödie „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“. Foto: sc

Einen vergnüglichen Abend erlebten die Zuschauer bei der neuesten Eigenproduktion des Theaters am Mühlenrain.

„Es fährt kein Zug nach Irgendwo“, eine Komödie von Winnie Abel, hält im Theater am Mühlenrain in Weil am Rhein Überraschendes, Bekanntes und nur allzu Menschliches für die Zuschauer bereit. Und die sitzen im Theater und warten, dass sich der Vorhang öffnet. Der aber bleibt vorerst zu. Dafür betreten die Schauspieler den Theatersaal aus den unterschiedlichen Ecken des Zuschauerraums.

Chaos nimmt seinen Lauf

Da sind die beiden überaus lustigen und gut gelaunten Kegelschwestern. Es gesellt sich eine gestresste Geschäftsfrau dazu und schließlich noch ein Reisender mit viel Gepäck. Der Vorhang öffnet sich, temperamentvoll schließt sich eine Fitnesstrainerin an. Ja, und dann sitzt bereits ein Dauerbewohner im Bahnhofssaal.

Schon der Schauplatz „Hauptbahnhof Kleinkems“ lässt erahnen, welches Chaos zu erwarten ist. Die Fahrgäste warten auf den Zug, der sie nach Freiburg bringen soll, wo jeder von ihnen wichtige Termine hat. Aber immer wieder ertönt der Lautsprecher mit den Ansagen: „Der Zug hat 15 Minuten Verspätung“ oder „Der Zug hat eine Stunde Verspätung“ und zuletzt: „Der Zug fällt aus.“ Wie damit umgehen? Die Termine können nicht eingehalten werden, dazu kommt, dass die Handyverbindung auch nicht funktioniert. Zu allem Überfluss findet sich kein Bahnmitarbeiter, alle Schalter sind geschlossen. Eine Kommunikation nach außen ist unmöglich.

Das verursacht bei einigen Stress pur. Die Geschäftsfrau sieht ihre Karriere den Bach hinunter gehen. Der Herr mit dem Gepäck spinnt Verschwörungstheorien. Die Fitnesstrainerin motiviert die Fahrgäste voller Energie, positiv zu denken. Am Ende stellt sie fest, dass das nicht immer funktioniert. Dabei bleiben die Kegelschwestern stets gut drauf, sind lustig und gönnen sich ein Schlückchen Prosecco. Schließlich kommt der Dauerbewohner ins Spiel. Er bleibt gelassen, hat sich vom Alltagsstress längst verabschiedet und somit als einziger kein Problem.

Psychopathin gesucht

Die Wartezeit zieht sich, die Menschen nehmen Kontakt zueinander auf. Als schließlich die Polizei auftaucht und nach einer Psychopathin im gelben Kleid sucht, zeigen sich die einzelnen Egoismen überdeutlich. Herrlich, wie versucht wird, die Polizei davon zu überzeugen, die Person gefunden zu haben. Ein köstliches Schauspiel, wenn aus einer gesitteten, karrierebewussten Frau eine Irre wird. Und irgendwie gibt es dann doch noch ein Happy End. Wie? Das wird nicht verraten.

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