Weil am Rhein Immer neue Überraschungen

Weiler Zeitung

Gemeinschaftsschule: Sanierungskosten liegen jetzt bei mehr als 13 Millionen Euro

Bei der grundlegenden Sanierung der Gemeinschaftsschule gibt es ständig neue unangenehme Überraschungen. Jetzt musste der Bauausschuss am Dienstagabend weitere rund 2,6 Millionen Euro freigeben, so dass sich die Sanierungskosten nach dem aktuellen Stand auf 13,25 Millionen Euro belaufen.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. „Für das Geld hätte man einen Neubau hinstellen können. Das muss ein Lehrstück par excellence bei anderen alten Gebäuden sein“, sagte Stadtrat Thomas Bayer (Grüne), nachdem Hérve Roséfort, Leiter des Gebäudemanagements, den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten vorgestellt hatte. Im Laufe der Arbeiten, die bis spätestens Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein sollen, stellen sich immer wieder unerfreuliche Überraschungen ein. Dies erfordert zusätzlichen Aufwand und dementsprechend zusätzliches Geld.

Ursprünglich war die Stadt von 4,5 Millionen Euro für eine energetische Sanierung ausgegangen, inzwischen handelt es sich um eine Totalsanierung. Nachdem man einen Blick hinter die Fassaden und Decken geworfen und mit den Demontagearbeiten begonnen hatte, war klar, dass diese Summe nicht zu halten ist. Das Dreifache an Kosten fällt mittlerweile an, und die Sanierung ist noch nicht abgeschlossen. Ob noch weitere Kosten auf die Stadt zukommen, vermag zum jetzigen Zeitpunkt niemand zu sagen.

Roséfort schilderte dem Ausschuss detailliert, was allein in den vergangenen Wochen gemacht wurde und welche Überraschungen es dabei gab. PCB-belastete Fugen und asbestbelastete Plattenbaustoffe müssen beispielsweise entfernt werden. Waschbetonplatten und Dämmung sind miteinander „verbacken“, außerdem stimmt die Verankerung nicht mit der Planung überein. Die Rohbaukonstruktion muss ertüchtigt und Bauteile gesichert werden. Auch fehlen Wandbauteile oder sie sind unzulänglich, nannte Roséfort weitere Beispiele. Die Liste der Arbeiten ließe sich noch verlängern.

„Wir schreiten von einer Verdoppelung der Kosten zur nächsten“, betonte Axel Schiffmann (UFW), der deutlich machte, dass man sich für die Zukunft besser aufstellen müsse. Die Verwaltung müsse entsprechende Überlegungen anstellen. Johannes Foege (SPD) mahnte für die Zukunft eine verstärkte Bauüberwachung an und meinte: „Bei den eigenen Gebäuden funktioniert die Überwachung nicht.“

Erster Bürgermeister Christoph Huber wies daraufhin, dass mittelfristig, das heißt innerhalb der nächsten zehn Jahre, auch die Sanierung des Realschulgebäudes und der Karl-Tschamber-Schule anstehen werden. „Diese sind auch in einem gewissen Alter.“ Dann muss in jedem Fall, so war sich die Runde einig, intensiv geprüft werden, ob sich eine Sanierung noch lohnt.

Übrigens: Die Klassen 9 und 10 sind während der Sanierungsarbeiten nach Haltingen in die Hans-Thoma-Schule ausgelagert worden.

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