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Weil am Rhein In alte Zeiten zurückversetzen

Weiler Zeitung
Die Textilgeschichte in Weil am Rhein lässt sich in der Ausstellung nachvollziehen. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Textilmuseum anlässlich des Kunsthandwerksmarkts (11. November) geöffnet. Freier Eintritt.

Weil am Rhein - Das Museum Weiler Textilgeschichte hat am Wochenende anlässlich des Kunsthandwerksmarkts im Kesselhaus geöffnet. Ein besonderer Höhepunkt am Markt-Termin ist die Inbetriebnahme der Schmiede.

Genug Stoff für Neues?!

Die Dauerausstellung zur Weiler Textilgeschichte und die neue eröffnete Sonderausstellung „Genug Stoff für Neues!?! – Zeitenwende in Friedlingen“ ist am Samstag, 10. November, und Sonntag, 11. November, ist jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist an diesem Tagen frei.

Ab 13 Uhr arbeiten Heinz Nüsslein und Helmut Bleier vom Freundeskreis des Museums an der befeuerten Esse, an der früher die Schlosser der Seidenweberei Schwarzenbach ihren Dienst getan haben. Der Geruch des Feuers vermischt mit dem Ölgeruch aus alten Tagen und das Hämmern auf dem Amboss sollen die Besucher in alte Zeiten zurückversetzen.

Textilindustrie

Die neue Sonderausstellung „Genug Stoff für Neues!?! – Zeitenwende in Friedlingen“ beleuchtet die Situation der hiesigen Textilindustrie nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Die beiden Färbereien Schetty und FAS Schusterinsel hatten sich bereits in den 1880er-Jahren in Friedlingen angesiedelt und waren Teil des gewachsenen, grenzüberschreitend arbeitenden Textilsektors im Dreiland. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Rückgliederung des Elsass’ an Frankreich brach das durchlässige wirtschaftliche Gefüge im Dreiland mit einem Schlag auseinander.

Was dies für die Textilbetriebe bedeutete, wird besonders am Beispiel der Seidenweberei Robt. Schwarzenbach deutlich, die sich 1922 neu in Friedlingen ansiedelte. Die Schweizer Firma hatte bereits 1897 im elsässischen Hüningen eine Tochterfirma gegründet, um die Schutzzollpolitik des Deutschen Reiches zu umgehen. Von 1918 an wurde das Werk dem französischen Staatsgebiet zugerechnet, es kamen andere (Zoll-) Bestimmungen und Währungen zum Tragen.

Die Ausstellung zeigt auf, wie die bereits bestehenden Färbereibetriebe sich nach dem Kriegsende in einer wirtschaftlich schweren und politisch instabilen Zeit der jungen Weimarer Republik zu behaupten versuchen und wie und warum die Seidenweberei Schwarzenbach das Wagnis einer Fabrikneugründung in dieser Zeit eingeht.

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