Der Abschluss eines Haltinger Großprojekts rückt in greifbare Nähe. Der Ortschaftsrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend grünes Licht für den Bebauungsplan und die örtlichen Bauvorschriften im Gebiet „Historischer Dorfkern“ gegeben.
Astrid Loquai, die Leiterin der Stadt- und Grünplanungsabteilung, stellte dem Gremium die nach der Offenlage aktualisierten Pläne vor. Dabei ging sie kurz auf die Vorgeschichte des Unterfangens, das nun kurz vor dem Abschluss steht, ein.
Dem Haltinger Ortschaftsrat ist daran gelegen, den Charakter in der Dorfmitte zu erhalten. Bestimmten Bauweisen, die sich zwar wirtschaftlich lohnen würden, jedoch das Ortsbild negativ beeinflussen würden, soll ein Riegel vorgeschoben werden. Der Bebauungsplan und die örtlichen Bauvorschriften regeln daher en Detail, was in dem betreffenden Gebiet zulässig ist und was nicht. „Es war ein langer Prozess“, blickte Loquai zurück. Das Ergebnis aber könne sich sehen lassen.
Im Zuge der Offenlage seien 13 Stellungnahmen eingegangen, legte Loquai dar. Zwölf stammen von Trägern öffentlicher Belange. Es handelt sich in diesen Fällen um Kleinigkeiten, auf die durch redaktionelle Ergänzungen reagiert werden kann, war den Ausführungen der Leiterin der Stadt- und Grünplanungsabteilung zu entnehmen. Dabei gehe es auch darum, durch möglichst klare Vorgaben Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Die Stellungnahme von privater Seite betraf unter anderem eine Frage nach der Möglichkeit auf den sogenannten Kulturdenkmälern – also jenen Gebäuden im betreffenden Gebiet, die aus Sicht des Denkmalamts besonders schützenswert sind – Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern zu errichten.
Diesbezüglich befand auch Eugen Katzenstein (UFW), dass die Hürden zu hoch sind. „Das Denkmalamt hat, was das angeht, den Schuss noch nicht gehört“, befand er. Denn mit einer entsprechenden Genehmigung sei der Bau einer PV-Anlage auf dem Dach eines Kulturdenkmals zwar möglich, allerdings sei die Realisierung häufig viel teurer und weniger leistungsfähig als auf einem normalen Dach.
Denn die bisher gelten Vorschriften sahen unter anderem vor, dass die verbauten Anlagen auf Dächern von Kulturdenkmälern bestimmte optische Kriterien erfüllen müssen.
Allerdings hatte Loquai diesbezüglich positive Nachrichten mitgebracht. Das Denkmalamt habe eingesehen, dass die bislang geforderten Anlagen zu teuer seien. Es könne daher damit gerechnet werden, dass in Zukunft auch gewöhnliche Anlagen auf den Dächern besonders geschützten Gebäude verbaut werden dürfen.
Weniger gute Nachrichten gab es aus Sicht der Ortschaftsräte hinsichtlich der Wärmepumpen. Denn aktuell gibt es im Bebauungsplan und den örtlichen Bauvorschriften keine Möglichkeit, deren Anlage im Dachbereich der Häuser zu verhindern.
Eben das aber ist den Ratsmitgliedern ein Dorn im Auge. Wie Loquai jedoch betonte, sei es nur mit eine weiteren langwierigen Verfahren möglich, eine entsprechende Regelung noch einzuarbeiten. Dies wiederum würde bedeuten, dass sich der Satzungsbeschluss auf die lange Bank geschoben werden müsste.
Vor diesem Hintergrund sprach sich das Gremium schließlich dafür aus, den Beschluss zu fassen und eine entsprechende Regelung zu den Wärmepumpen im Nachgang in Angriff zu nehmen.
Im Übrigen gab es seitens der Ortschaftsräte viel Lob an die Verwaltung für die Ausarbeitung des Bebauungsplan und der örtlichen Bauvorschriften. Mit diesem seien nun die Voraussetzungen erfüllt, um den Charakter des Dorfs zu bewahren ohne dabei ein Freiluft-Museum zu erschaffen, erklärte etwa Axel Schiffmann (UFW).
Zur weiteren Vorberatung wird das Thema nächste Woche im Bau- und Umweltausschuss aufs Tapet kommen, bevor der Gemeinderat in seiner März-Sitzung schließlich die Entscheidung fällt.
