Neuer Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten in Planung
Eingebunden, so Dietz weiter, sei es in den räumlichen Rahmen des gemeinsamen städtebaulichen Projektes „3Land“. Beim „Projekt 3Land“ sei es das Ziel, gemeinsam einen neuen Stadtteil entstehen zu lassen, der den Menschen den dringend benötigten Wohnraum und Arbeit gibt. „Wohnraum und Arbeitsstätten müssen mit einer intelligenten Mobilität vernetzt werden und hierbei bedient das Veloverleihsystem einen weiteren Mobilitätsaspekt“, erklärten Dietz und Stadtbauamtsleiter Christian Renner unisono. Das trinationale Veloverleihsystem helfe bei der Vernetzung auf den sogenannten letzten Metern. Es unterstützt also in der Regel die bestehenden ÖPNV-Systeme.
Auch für Touristen interessant
„Nach einer hoffentlich positiven Probephase werden sich sicherlich weitere feste Standortpartner in Weil am Rhein finden lassen. Hierbei denke ich insbesondere an unsere leistungsstarken Gewerbebetriebe, aber auch an unsere eigenen Mobilitätsschwerpunkte, also an die Umsteigepunkte zu Bus und Bahn. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass vor dem Hintergrund unserer kulturstarken Region hier auch im Bereich des Tourismus große Gruppen für das trinationale Veloverleihsystem akquiriert werden können“, hielt der Oberbürgermeister fest.
Auch Jean-Marc Deichtmann, Bürgermeister von Huningue, freute sich über das Engagement für eine proaktive Politik zum Umweltschutz und zur Verbesserung des Lebensumfelds in seiner Stadt und des gesamten Dreiländerecks. Das Veloverleihsystem sei ein weiterer Baustein in Sachen Weiterentwicklung der aktiven Mobilität auch auf französischer Seite.
Radwege im Dreiland werden ausgebaut
Deichtmann verwies auf den fortschreitenden Ausbau von Radwegen. Er sprach die interkommunalen Verbindungen wie die Rue de Belfort und die Rue de Village-Neuf an. „Dieses System bietet den Einwohnern und Touristen aus allen drei Ländern die Möglichkeit, einfacher zwischen den Ländern hin und her zu reisen“, hielt Deichtmann erfreut fest. Die beiden Standorte an der Dreiländerbrücke seien nicht nur symbolisch sehr besonders, sondern auch praktisch. „Wir leben das Dreiland.“
Markus Bacher, CEO von Velospot, verglich Mobilität mit dem Wasser: „Es fließt, staut sich ein Fluss, findet er einen neuen Weg.“ Die Fahrradmobilität habe unheimlich an Bedeutung gewonnen, sagte er und freute sich, dass man dieses „lebendige System“ aus der Taufe heben könne.
16 Leih-Velos links und rechts des Rheins
Der Basler Veloverleihanbieter Velospot betreibt erstmals je einen Standort in Deutschland und Frankreich mit insgesamt 16 Velos und E-Bikes. Diese befinden sich auf beiden Seiten der Dreiländerbrücke. Der Testbetrieb läuft vorerst ein Jahr. Die neuen Standorte in Weil am Rhein und Huningue ermöglichen die einfache Nutzung eines Leihvelos für eine Fahrt im eigenen Land oder über Landesgrenzen hinweg mit einer Rückgabe auch jenseits der Grenze. Im Großraum Basel gibt es heute knapp 300 Standorte für die Leihvelos des Anbieters Velospot.
Trinationale Absprache auf Initiative des Aggloprogramms Basel
Zwar konnten die Nutzerinnen und Nutzer bereits bisher von der Schweiz aus mit dem Rad ins nahe Deutschland und Frankreich fahren, doch ab- und zurückgestellt werden durften die Fahrräder ausschließlich auf Schweizer Gebiet. Im September vergangenen Jahres, so erinnerte sich Fabio Cachaco, Leiter Verkehrsplanung und Umsetzung Agglo Basel, sprachen sich auf Initiative des Aggloprogramms Basel die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft zusammen mit 13 Gemeinden des Dreilands für die Einführung eines trinationalen Veloverleihsystems aus.