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Weil am Rhein Industriegeschichte zum Anfassen

Weiler Zeitung
Aus den Werkstatträumen der ehemaligen Seidenweberei Schwarzenbach ist ein Museum für Industriegeschichte geworden. Fotos: zVg Foto: Weiler Zeitung

Jubiläums-Wochenende: 25 Jahre Museum Weiler Textilgeschichte wird gefeiert / Verschiedene Aktionen

Das Museum Weiler Textilgeschichte ist am 23. Oktober vor 25 Jahren feierlich eröffnet worden. Aus den nach Ruß und Schmieröl riechenden Werkstatträumen der ehemaligen Seidenweberei Schwarzenbach war ein Museum für Industriegeschichte geworden.

Weil am Rhein. Dieser Anlass wird am kommenden Wochenende von Freitag, 29. November, bis Sonntag, 1. Dezember, mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert.

Das Museum

Die Stadt Weil am Rhein erwarb 1988 das Areal des ehemaligen Textilbetriebs, der 1982 als letzter produzierender Betrieb seine Pforten schloss, und wandelte es in ein Kulturzentrum mit Veranstaltungsraum, Künstlerateliers, Café und Museum um.

Kulturamtsleiter Tonio Pasßlick und Sigrid Schaub konzipierten das Museum, das die 100-jährige Geschichte der Weiler Textilindustrie dokumentieren sollte. Der Architekt Andreas Wallat wurde mit dessen Gestaltung beauftragt.

In den beiden ehemaligen Werkstatträumen waren Originalmaschinen aus den 1920er-Jahren, der Gründungszeit der Firma Schwarzenbach, in Friedlingen erhalten und wurden bei der Umgestaltung der Räume zum Museum belassen. Während in der Schreinerei zwischen Bohrer und Sägen Ausstellungsflächen geschaffen und Präsentationsmöbel aufgestellt wurden, hat man die Schmiede mit all ihren Maschinen und Werkzeugen im originalen Zustand belassen. Noch heute dort wird zu besonderen Anlässen geschmiedet.

Das Museum hat kommunalpolitisch auch stürmische Zeiten durchlebt und überstanden, heißt es in der Ankündigung der Stadt. Und: „Sowohl die Dauerausstellung als auch die kleinen Sonderausstellungen haben nach wie vor eine große Fangemeinde.“

Das Jubiläum

Das 25-jährigen Bestehen des Museums wird ein ganzes Wochenende lang mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert.

Festvortrag mit Apéro

Zum Auftakt findet am Freitag, 29. November, ab 19.30 Uhr ein Festvortrag mit anschließendem Apéro im Kulturzentrum Kesselhaus statt.

Zur Begrüßung wird Kulturamtsleiter und Gründer des Museums Tonio Paßlick ein paar Worte sprechen. Den Festvortrag über die Firmengeschichte der Seidenweberei Schwarzenbach werden die beiden Historiker Prof. Dr. Alexis Schwarzenbach und Dr. Roman Wild von der Hochschule Luzern halten. Sie werden die spannende Geschichte einer kleinen Schweizer Fergerei nachzeichnen, die anfangs ihre Seidenstoffe in Heimarbeit von der Landbevölkerung herstellen ließ, heißt es in der Ankündigung.

Nach der Mechanisierung Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Firma Rob. Schwarzenbach & Co. zu einem „Global Player“, einem weltweit tätigen Unternehmen, das bis zur Krise der Textilwirtschaft Mitte des 20. Jahrhunderts auch überaus erfolgreich war.

Das Museum ist an diesem Abend ebenfalls geöffnet.

Schmiede-Workshop

Der Schmiede-Workshop, bei dem die Beteiligten selbst an der Esse stehen und das heiße Eisen mit dem Schmiedehammer bearbeiten und Formen dürfen, ist eine Veranstaltung, die von den Mitgliedern des Freundeskreises des Museums ausging.

Heinz Nüsslein, der zu besonderen Anlässen mit Helmut Bleier die Museumsschmiede anheizt und belebt, hatte die Idee dazu. Zum einen will er seine Begeisterung für das Handwerk weitergeben. Zum anderen war die Idee aber auch nicht ganz uneigennützig: Nüsslein möchte gleichzeitig neue Mitglieder für den Freundeskreis des Museums interessieren und gewinnen.

Der Workshop findet am Samstag von 10 bis 16 Uhr im Museum statt. Der Schmied Rolf Lachmit aus Malsburg-Marzell wird den Teilnehmern theoretische, aber vor allem praktische Informationen und Tipps geben. Ein gemeinsamer Mittagssnack wird bereitgestellt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, es wird um Anmeldung gebeten (Anmeldung im Kulturamt: Tel: 704416 oder per Mail an s.kern@weil-am-rhein.de).

Familiennachmittag

Am Sonntag ist von 14 bis 18 Uhr Familiennachmittag. Die Museumspädagogin Heidi Hajosch hat sich zum Thema Weben viele Mitmachangebote ausgedacht. Mit Papptellern und Bechern werden wunderschöne kleine Webstücke hergestellt, passend zur baldigen Weihnachtszeit auch mit Sternmotiven, heißt es in der Ankündigung. In Anlehnung an die aktuelle Sonderausstellung „Knopf dran!“ werden auch Bastelangebote mit Knöpfen bereitgehalten: zum Beispiel Kartonknöpfe in den Lieblingsfarben anmalen oder tolle Knopfbilder kleben.

Die museumspädagogischen Angebote werden im Töpferraum der Volkshochschule von 14 bis 18 Uhr angeboten. Das Museum hat an diesem Tag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, parallel zu den Künstlerateliers der Kesselhaus-Künstler, die an diesem Tag auch ihren „Tag der offenen Ateliers“ feiern. Ab 13 Uhr wird im Museum geschmiedet.

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