Ein ähnliches Bild des zurückliegenden Weinjahrs zeichnet Johannes Schneider vom Weingut am Schlipf. Zwar habe man mengenmäßig Abstriche in Kauf nehmen müssen, allerdings seien die Gesundheit und die Qualität der Trauben hervorragend. Krankheiten oder die Kirschessigfliege haben im Weinjahr 2022 im Grunde keine Rolle gespielt, was in erster Linie dem warmen, trockenen Wetter zu verdanken sei. Dieses habe letztlich auch dazu beigetragen, dass die Hagelschäden nicht noch größere Probleme verursacht haben. Im Keller des Weinguts Schneider füllen sich dieser Tage die Tanks und die Barrique-Fässer. Abgefüllt wird der 2022 geherbstete Wein im „Weingut am Schlipf“ im übernächsten Jahr, erklärt Schneider.
Daneben stehen dieser Tage auch Arbeiten in den Reben an. Aktuell sei etwa die Bodenverbesserung ein wichtiges Thema. Unter anderem wird dabei Roggen eingesät. In absehbarer Zeit geht es dann mit dem Rebschnitt weiter.
Beim Weingut Röschard fällt die Herbstbilanz über alle Sorten gesehen ganz ordentlich aus, meint Werner Röschard, dem noch keine konkreten Zahlen vorliegen. „Vor allem in Anbetracht der extremen Trockenheit“, meint er. Rechtzeitig vor der Ernte hatte es Ende August zum Glück noch geregnet, so dass sich der Oberboden füllte. „Das ist ungemein wichtig für den Reifeprozess und die Beeren. So verfügen sie über die notwendige Feuchtigkeit, um Mineralien aus dem Boden aufnehmen zu können.“ Bei einer großen Fläche Chardonnay am Schlipf, die das Weingut besitzt, fiel die Beerengröße aufgrund der Trockenheit deutlich geringer aus, berichtet Röschard. Bei den anderen Sorten sie diese aber in Ordnung. Der Schlipf wurde auch vom Hagel Ende Juni getroffen. „Da wussten wir, dass wir mit Einbußen zu rechnen haben. Das Schadensausmaß damals lag bei 60 bis 80 Prozent.“