Der Titel hat das schon maßgeblich beeinflusst. Ohne diesen wären vermutlich einige Weichen auf meinem Lebensweg ganz anders gestellt worden.
Frage: Einen weiteren Schub erhielt Ihre Karriere, als Sie 2003 als Erster neben dem Weltmeistertitel auch den Titel „Master of Wine“ in London holten. Wie wirkte sich dieser Erfolg aus?
Zunächst einmal war es für mich persönlich eine große Vertiefung von Wissen und ein enormer Gewinn an Erfahrung. Beruflich haben sich dadurch viele neue Türen geöffnet.
Frage: Sie gelten international als renommierter Weinexperte mit einem ausgezeichneten Netzwerk. Ihre Beratungstätigkeit führte Sie durch alle wichtigen Weinbaugebiete der Welt. Sind Sie immer noch viel unterwegs, oder konzentrieren Sie sich ganz auf Ihre Firma in Essen?
Der tasteTainment gilt meine ganze Konzentration. Pandemiebedingt war ich in den vergangenen drei Jahren viel weniger auf Reisen. Gerade nimmt die Reisetätigkeit aber wieder Fahrt auf und führte mich zum Beispiel im November nach Tokyo und in die Toskana.
Frage: Apropos Firma: Sparen die Menschen hierzulande wegen der Krisen auf der Welt auch am Genuss?
Die Pandemie hat den Genuss sehr viel mehr ins Private verlagert, es wurde mehr Geld für Wein ausgegeben, und die Weinwelt konnte profitieren. Die aktuellen Krisen bringen neue Herausforderungen. Aber auch in schwierigen Zeiten möchten die Menschen sich etwas verwöhnen, deshalb bin ich zuversichtlich.
Frage: Sie haben sich auch einen Namen als Autor von Weinfachbüchern gemacht. Auffallend dabei: Ein Buch widmet sich ausschließlich dem Mineralwasser. Gehört zu jedem Glas Wein auch ein Glas Wasser?
Im Grunde ja. Denn jedes Glas Wein sollte mindestens von derselben Menge Wasser begleitet werden.
Frage: Sie gelten auch als Spirituosenexperte. Wie kam es dazu, zusammen mit Hubertus Vallendar, dem Inhaber einer Brennerei in Rheinland-Pfalz, eine eigene Gin-Marke mit dem Namen „Mister M’s“ zu kreieren?
Hubertus schenkte mir zum 50. Geburtstag einen Brenntag. Das Thema Gin hat mich interessiert, und die eingesetzten Botanicals wurden von meinen Reisen inspiriert. Das Ergebnis war so überzeugend, dass wir beschlossen, dieses Produkt auch einem größeren Publikum anzubieten.
Frage: Genießen Sie zu Hause in Essen mit Ihrer Frau auch mal einen Markgräfler Wein?
Die Weine meiner Heimat sind ein fester Bestandteil unseres Weinkellers. Auch in Essen machen die Gewächse des Markgräflerlands Spaß.
Frage: Haben Sie noch Kontakte zur Markgräfler Weinwirtschaft und in Ihre alte Heimatstadt Weil am Rhein?
Ich habe immer noch meine Wohnung in Weil, und es ist immer wieder schön, die Familie zu besuchen oder sich mit Freunden aus der Weinwirtschaft zu treffen. Nächstes Jahr werde ich beim Badischen Landweinmarkt aktiv sein.
Frage: Sie haben Ihr Abitur am Weiler Kant-Gymnasium gemacht: Waren Sie in diesem Jahr auch bei der Jubiläumsveranstaltung?
Das hat leider aus Termingründen nicht geklappt und ich habe es sehr bedauert. Auch unser Jubiläums-Klassentreffen, das mehrmals verschoben werden musste, fiel am Schluss dem Terminkalender zum Opfer. Es wird aber hoffentlich nicht das letzte gewesen sein.